Am 24. April 1879 wurde das imposante Gotteshaus an der Ringstraße seiner Bestimmung übergeben. Sie erinnert an die Errettung des jungen Kaisers Franz Joseph vor einem Attentat am 18. Februar 1853. Der Entwurf stammt vom damals noch unbekannten Architekten Heinrich Ferstel. Er ging als Sieger des 1854 initiierten Wettbewerbes hervor. Heute ist der Zustand des Sakralbaus äußerst schlecht.
Die dreischiffige neugotische Basilika im französischem Kathedralschema gilt als eines der frühen Hauptwerke Heinrich Ferstels, der sich später etwa als Architekt der benachbarten Universität einen Namen gemacht hat. In der neuen Kirche hätten alle Nationen der Donaumonarchie ihre geistige Heimat finden sollen. Doch ein Dom der Völker wurde sie nie, auch die geplante Funktion einer Ruhmeshalle hat sie nicht erfüllt.
Sorgenkind der Erzdiözese
Heute ist die Votivkirche Pfarrkirche – und ein Sorgenkind der Erzdiözese Wien. Der Sakralbau zerbröckelt regelrecht. Die Kalkstein-Fassade bedarf dringend einer Renovierung, nur der Nordturm wurde bisher saniert. An anderen Stellen lösen sich die Schäfte der mitunter fein gearbeiteten Steinteile und -figuren langsam ab. Einige von ihnen mussten sogar mit Gurten und Seilen gesichert werden.
Am Boden verhindert zum Teil eine Absperrung, dass Passanten dem Bauwerk zu nahe kommen. Prinzipiell, so heißt es beim Bauamt der Diözese, sei Kalkstein relativ hart. Sobald er jedoch Risse bekommt und Nässe eindringen kann, beginnt er zu verwittern. Zuletzt hat auch ein Wassereinbruch eine Kapelle in Mitleidenschaft gezogen.
Das 125-Jahr-Jubiläum wird mit Konzerten und Vorträgen begangen. Für Mitte April ist auch eine Pressekonferenz angekündigt, bei der über den Stand der Restaurierung und über zukünftige Maßnahmen informiert werden soll.
Linktipp:
www.votivkirche.at
Redaktion: Claus Kramsl
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