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Gratis und "von heute" - Neunter Salzburger Altstadt-Jazz

Salzburg-Stadt - Der Salzburger Altstadt-Jazz hat sich vom großen Bruder, dem Jazzherbst, emanzipiert. Nicht gleichzeitig, sondern heuer erstmals eine Woche vorher präsentiert der Salzburger Altstadt-Verband 93 veranstaltungen.

Vom 22. bis zum 26. Oktober werden 50 Salzburger Wirtshäuser, öffentliche Plätze, Galerien und Lokale Bühne sein für regionale, national bekannte sowie international renommierte Musiker.



Als Zugpferd hat der für’s Programm verantwortliche Gerhard Eder den Top-Saxofonisten Dave Liebman mit seiner Gruppe engagiert. Auch die Bassisten Jamaaladeen Tacuma und Renaud Garcia-Fons sowie – zum Abschluss – Brooklyn Funk Essentials aus New York sind angesagt in Salzburg. Dazu kommen das Boban i Marko Markovic Orkestra, Dobrek Bistro, Formationen wie das Kollegium Kalksburg, Melinda und Harri Stojka sowie eine lange Reihe der namhaftesten Jazzer der Grazer, Linzer und vor allem der Salzburger Szene.



“Ich habe mich für den klassischen Jazz, aber besonders für die Grenzbereiche des Genres interessiert”, so Eder im APA-Gespräch. “Also Musik von heute, improvisierte Musik, Weltmusik, Independent und Electronic, Balkan-Jazz, Funk, DJ’s, und sogar das Wienerlied in seiner musikalisch-kreativen Ausprägung kommt in diesem Programm vor. Einzig von Rock und Pop wollte ich den Altstadt-Jazz abgrenzen”, erläuterte Eder, der sein Programm in Reihen wie Night_Line, Schräge Heimat oder The Art of Duo gegliedert und einige kammermusikalische Konzerte in fünf verschiedenen Salzburger Galerien positioniert hat. “Ich hoffe, mit diesen vielen Gratis-Konzerten neues, aufgeschlossenes Publikum für gute Musik gewinnen zu können.”



Inga Horny, Geschäftsführerin des Altstadtverbandes, der den Altstadt-Jazz mit insgesamt 100.000 Euro finanziell trägt, will vor allem Salzburger Publikum ansprechen. “Die ganze Familie soll kommen und gute Musik bei uns hören. Ich freue mich, dass wir musikalische Spitzenqualität in lockerer Atmosphäre anbieten können, für die niemand Eintritt bezahlen oder sich steif auf einen Stuhl in einem Konzertsaal setzen muss.”



Kritik, dass der Altstadt-Jazz mit seinen Gratis-Konzerten den etablierten Kultureinrichtungen Publikum wegnehmen könnte, lassen Eder und Horny nicht gelten: “Wir haben keine Bands engagiert, die innerhalb von vier bis fünf Monaten bei einem anderen Veranstalter in Salzburg auftreten. Außerdem spielen wir in kleinen Räumen, in Wirtshäusern, Bars, Galerien und Pubs. Ich bin sicher, so etwas ist für eintrittspflichtige Musik im Konzertsaal eher eine gute Werbung als spürbare Konkurrenz.”

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