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GPS-Tracker und Pfefferspray für Kinder?

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Redaktion redaktion@vol.at
Frank Jentsch von der Abteilung Kriminalprävention bei der Bundespolizei in Vorarlberg berichtete bei Vorarlberg LIVE wie Eltern aus Sorge ihre Kinder mit modernen Sicherheits-Gadgets und zum Teil bis hin zu nicht erlaubten Waffen ausstatten.

In Vorarlberg wird nach einem Unbekannten gefahndet, der in Bürs, Mäder, Göfis, Rankweil und Lauterach Kinder angesprochen hat und sie in sein Auto locken wollte. Viele Vorarlberger Eltern sind verständlicherweise besorgt, die Polizei ermittelt unter Hochdruck. Bei Vorarlberg LIVE hat Bezirksinspektor Fank Jentsch darüber gesprochen, was er Eltern in der aktuellen Situation empfehlen würde.

Druck auf die Kinder wird immer größer

"Wir hatten schon Eltern, die uns gesagt haben, dass sie ihrer 14-jährigen Tochter einen Pfefferspray besorgt haben", sagt Frank Jentsch bei Vorarlberg LIVE. Davor warnt der Kriminalprävention-Experte allerdings: Zum einen ist ein Pfefferspray aus rechtlicher Sicht eine Waffe und zudem würden 12- bis 14-Jährige meist gar nicht wissen, wie man so etwas verwendet. "Waffen haben in den Händen von Kindern und Jugendlichen absolut nichts verloren", hält Jentsch bei Vorarlberg LIVE fest. Außerdem bestehe auch immer die Gefahr, dass sich die Kinder- und Jugendlichen selbst kontaminieren.

Video: "Waffen haben in den Händen von Kindern und Jugendlichen absolut nichts verloren"

Frank Jentsch, der selbst Vater von zwei kleinen Kindern ist, kann nachvollziehen, dass Eltern aktuell sehr sensibilisiert und in Sorge sind. Trotzdem empfiehlt er, dass man nicht in eine Hysterie verfällt. "Der Druck ist mittlerweile so groß, dass die Kinder wirklich Angst haben und das ist kein vernünftiger Weg - Sensibilisierung aber durchaus", konstatiert Jentsch.

Bei der Polizei würden aktuell sehr viele Hinweise eingehen, die man alle überprüfe, aber die Ermittler natürlich auch vor eine große Herausforderung stellt. Das Teilen von irgendwelchen Kennzeichen in den Sozialen Netzwerken sollte man unterlassen und lieber den Beamten melden.

Präventionstipps der Polizei:

  • Aufklärung: Damit kann nie früh genug begonnen werden, mittlerweile gibt es auch pädagogisch wertvolle Kinderbücher, die solche Themen behandlen
  • Technische Gerätschaften: wie etwa GPS-Tracker - das muss aber von den Eltern selbst entschieden werden. Wichtig: Auf keinen Fall heimlich machen, man sollte die Kinder informieren. Auch Smartwatches werden immer häufiger eingesetzt
  • Handalarme: um auf sich aufmerksam zu machen
  • Kinderpolizei: Die Polizei bietet vonseiten der Kriminalprävention einen Service (etwa für Schulen) an, bei dem der Bär der Kinderpolizei solche Situationen spielerisch und pädagogisch vermittelt
  • Fremde Personen mit "Sie" statt "Du" ansprechen: Vermittelt für Außenstehende, dass das Kind die Person nicht kennt

Relevante Informationen können an die nächste örtlich zuständige Dienststelle weitergeleitet werden.

Infos bei der "Kinderpolizei": www.kinderpolizei.at

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