AA

"Gottes wilde Töchter": Biblische Frauenbilder auf dem Prüfstand

Maria Magdalena zu Füssen des Gekreuzigten (14. Jhdt.), Santa Felicita, Florenz
Maria Magdalena zu Füssen des Gekreuzigten (14. Jhdt.), Santa Felicita, Florenz ©Foto: Sailko / wikicommons
In einer zweiteiligen Vortrags- und Gesprächsreihe widmet sich das Frühjahrsprogramm des Ökumenischen Bildungswerkes Bregenz dem Frauenbild der christlichen Kirchen. 

Am 4. und am 11. März 2015 (jeweils um 19.30 h, in den Räumen des Klosters Riedenburg-Sacre Coeur) stehen zwei biblischen Frauengestalten im Zentrum des Interesses: “Maria Magdalena – die Jüngerin die Jesus liebte” (4. März) ist das Thema von Prof. Silke Petersen aus Hamburg und um “EVA – die erste Frau der Bibel, Verführerin oder Gottes Meisterwerk” ist die Frage, die Prof. em. Helen Schüngel-Straumann (Basel) bearbeitet.

Das Frauenbild der Kirchen ist ein Dauerbrenner, nicht nur in der innerkirchlichen sondern auch in der öffentlichen Diskussion. Trotz verschiedenen, traditionellen Akzenten und Zugängen, rumort es in den Bibelwissenschaften und der systematischen Theologie seit Jahrzehnten recht heftig, wenn Frauengestalten der Bibel – wie EVA oder Maria Magdalena – in den Blick genommen werden.

Die Lieblingsjüngerin Jesu, Maria aus Magdala, die erste Zeugin der Auferstehung Jesu, hat in der Auslegungstradition eine recht schillernde Spur hinterlassen. Prof. Petersen geht den Windungen und dem Wandlungen der Gestalt Magdalenas in der Auslegungstradtion nach. Überraschende und befreiende Erkenntnisse werden den Abend bereichern. Was ist dran an diesen verschiedenen “Bildern” und was wollen sie uns – durch die Jahrhunderte und besonders heute – jeweils sagen?

An die Grundlagen der Glaubengeschichte und die Wurzeln der Erlösungsgeschichte geht Prof. Schüngel-Straumann. Sie gehört zu den ersten theologischen Feministinnen. Ihre Spurensuche zur “Urmutter Eva” auf der Basis des Textes von Genesis 3, charakterisiert die Beantwortung der Frage: “Ist EVA die altbekannte Verführerin oder ist sie ein bzw. das Meisterwerk Gottes?” Die katholische Theologin hat diesem Thema ihr jüngstes Buch, ein Grundlagenwerk in Wort und Bild, gewidmet. Helen Schüngel-Straumanns Grundlagenwerk ist jetzt schon Legende und dominiert den theologischen Erkenntnisstand in der Frage nach einem biblische begründeten, christlichen Frauenbild auf Augenhöhe mit der Zeit.

Die 2-teilige Vortrags- und Gesprächsreihe zu “Gottes wilden Töchtern” möchte auch einen Beitrag zum ökumenischen Gespräch leisten. In einem ökumenischen “Cross-Over” wird die katholische Theologien Dr. Ursula Rapp die evangelische Referentin ‘befragen’ und die evangelische Theologin und Pfarrerin, Mag. Sabine Gritzner-Stoffers wird vice-versa, der katholischen Theologin “auf den Zahl fühlen”. Das kann spannend werden ist aber in jedem Fall mit Einsicht verbunden und Freude am produktiven Diskurs.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Bregenz
  • "Gottes wilde Töchter": Biblische Frauenbilder auf dem Prüfstand