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Gorbach beginnt seinen neuen Job

Keine drei Wochen nach Angelobung der neuen Bundesregierung tritt Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach bei seinem neuen Arbeitgeber Walter Klaus in Bregenz den Dienst an. 

Der Hauseingang ist gar nicht so leicht zu finden. Dem Schild „Immobilien“ sollen wir folgen, erklärt die nette Damenstimme übers Handy. Endlich ist sie da, die richtige Tür zum Gebäude, etwas versetzt im Hof der altehrwürdigen Postzentrale. „Gehen Sie zum Lift um die Ecke, fahren Sie in den zweiten Stock. Dort empfange ich Sie“, erklärt uns das Fräulein weiter.

Gabriele Kröll-Maier, eine Mitarbeiterin Gorbachs aus alten Vorarlberger Tagen, wartet oben verlässlich. Ein paar Schritte den Gang entlang und schon gehtÑs hinein ins Reich des ehemaligen Vizekanzlers. Der ist an seinem ersten offiziellen Arbeitstag als Manager

in Diensten des Unternehmers Walter Klaus bestens gelaunt und in seinem Element. „Meine Bilder müssen an die Wand“, lacht er uns entgegen. Mindestens zwei Dutzend sind es. Von Andy Warhol (original) bis „Frastner“ Heimatkunst. Alles soll an die hohen Wände im 140 Quadratmeter großen Bürotrakt. Es riecht nach frischer Farbe. Der Spannteppich scheint ebenfalls neu zu sein. Funktionale Büromöbel stehen bereits in den großen Zimmern. Die straßenseitigen, riesigen Fenster geben den Blick frei auf Hafen und See. Einen reizvollen Blick.

„Ich brauchÑ keine Auszeit so wie der Grasser“, sagt Gorbach tatendurstig. „Ich will, dass dieses Büro möglichst schnell funktionsbereit ist. Dass alles da ist. Von der Schere bis zum Brieföffner.“ Wehmütige Blicke zurück verbittet sich der ehemals zweitmächtigste Mann der Republik. „Tempi passati“, sagt er immer wieder. Lächelnd. Und doch lächelt Hubert Gorbach genauso, wenn er Bilder und Objekte zeigt, die er als Vizekanzler erhalten hat. Wie die Pfeifensammlung von Arnold Schwarzenegger, das Bild, das er anlässlich der Feier zum 150. Geburtstag der Schweizer Bodenseeschifffahrt bekam, oder den echten Andy Warhol – ein betörend auf den Betrachter blickender Beethoven.

„Ich werde Walter Klaus überall unterstützen“, gibt Gorbach zur Antwort, was er schon immer zur Antwort gegeben hat. Auf die Frage, was er denn nun genau machen werde. Freuen tut er sich auf „ein halbwegs normales Leben. Wo ich Abende auch für mich und meine Familie habe. Einfach einmal nur zu Hause sitzen kann und beim Fernsehen gemütlich ein Bier trinken.“

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