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Gleichstellung in Vorarlberg braucht wirksame Strukturen

Heute ist der "Internationale Tag der Frauengesundheit".
Heute ist der "Internationale Tag der Frauengesundheit". ©femail
Gleichstellung zwischen Männern und Frauen ist in Vorarlberg noch keine Realität.

Frauen erreichen heute zwar die gleichen Ausbildungsniveaus wie Männer, traditionelle Rollenbilder halten sich in vielen Bereichen dennoch hartnäckig. Frauen sind stärker von Armut betroffen, das gilt vor allem für Alleinerzieherinnen und Frauen mit Migrationshintergrund. Die Folge davon sind oft gesundheitliche Probleme. Am „Internationalen Tag der Frauengesundheit“, der am 28. Mai stattfindet, präsentiert das femail FrauenInformationszentrum sein Angebot, sein neues Corporate Design und weist auf die Risiken und Herausforderungen von Frauen in Vorarlberg hin.

“Fachstelle für Frauengesundheit”

„Frauen sind von Armut stärker und häufiger betroffen als Männer“, so Landesrätin Katharina Wiesflecker und erklärt weiter: „Armut und Gesundheit – dabei handelt es sich um einen oft verdrängten Zusammenhang. Die wirtschaftliche Situation von Frauen kann in vielen Fällen zu gesundheitlichen Problemen führen. Soziale Faktoren wie Einkommen, Bildung und Beruf beeinflussen die individuellen Möglichkeiten.“

Die im Jahr 2008 von femail gegründete „Fachstelle Frauengesundheit“ widmet sich mit Workshops, Vorträgen oder in Einzelgesprächen dem Thema Frauengesundheit. „Frauen erkranken anders als Männer – das müssen wir berücksichtigen. Bei der Fachstelle für Frauengesundheit wollen wir Frauen dabei unterstützen, sich über Gesundheitsthemen – von Brustkrebs bis zur psychischen Gesundheit – zu informieren und sie so zu stärken“, so Lea Putz-Erath, Geschäftsführerin von femail.

12.100 alleinerziehende Familien in Vorarlberg

Die Herausforderungen von Alleinerzieherinnen sind eines der Schwerpunktthemen von femail in diesem Jahr. In Vorarlberg gibt es 12.100 alleinerziehende Familien – 85 Prozent der Alleinerziehenden sind Frauen. „Sowohl aus der Forschung, als auch aus unseren Erfahrungen in Beratungsgesprächen wissen wir, dass Alleinerziehende besonderen Risiken ausgesetzt sind. Aktuelle Daten zeigen, dass alleinerziehende Mütter zu den am Häufigsten von Armut betroffenen Gruppen zählen. Das ist alarmierend“, betont Lea Putz-Erath und ergänzt: „Alleinerzieherinnen sind in ihrem Leben besonderen Belastungen ausgesetzt. Dazu gehören Vereinsamung und fehlende Wertschätzung. Neben einem Ausbau der Kinderbetreuung braucht es zudem eine Sensibilisierung für die schwierige Situation von alleinerziehenden Müttern.“

Arbeitsmarktorientierung für Frauen aus dem arabischen Sprachraum femail bietet im Rahmen des Projektes „Arbeitsmarktorientierung zur Erhöhung des Erwerbstätigenanteils von Frauen mit Migrations- und/oder Fluchterfahrung“ einen Vertiefungssworkshop in Lustenau an. In sechs Modulen vermitteln die Kursleiterinnen den Frauen die Grundlagen zu Themen wie Bildung, Beruf, Arbeitsrecht und Rollenbildern. Für 2018 plant femail darüber hinaus drei Basismodule und ein weiteres Vertiefungsmodul.

Zeitgemäße Information

„Informationswege haben sich verändert und wir wollen Frauen zeitgemäß und unkompliziert erreichen“, so Lea Putz-Erath. Aus diesem Grund wurden die Online-Informationen von femail völlig überarbeitet. Auf der neuen Homepage finden Frauen Erstinformationen zu Familienrecht, Absicherung, Gesundheit, Arbeitsmarkt und Bildung – den Hauptthemen der Beratung bei femail.

femail – FrauenInformationszentrum Vorarlberg

femail ist eine Informationsplattform für Frauen und hat die Aufgabe die Gleichstellung von Frauen und Männern in Vorarlberg voranzutreiben. Die Mitarbeiterinnen von femail beraten Frauen in den Bereichen, Recht, Gesundheit, Bildung, Arbeitsmarkt und sind auch Anlaufstelle für Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung. Neben der Einzelberatung setzt femail Projekte um.

 

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