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Gleditschie aus dem Rösslepark - ein Baum mit Geschichte

Stefanie Purtscher vom Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch mit Tischlermeister Johannes Falch von Lebarte vor dem Bild „Feldkirch – Dach – Landschaft“ des renommierten Künstlers Thomas Payr.
Stefanie Purtscher vom Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch mit Tischlermeister Johannes Falch von Lebarte vor dem Bild „Feldkirch – Dach – Landschaft“ des renommierten Künstlers Thomas Payr. ©Helmut Köck
Feldkirch. (koe) Bis Ende Mai ist in der Schatzkammer des Schattenburgmuseums die Sonderausstellung „Netzwerk Feldkirch“ von Thomas Payr zu sehen. Es gibt dazu noch eine interessante Geschichte um einen speziellen Bilderrahmen.
Gleditschienbaum

Nach 50 Jahren Abwesenheit lebt Payr wieder als freischaffender Künstler in Feldkirch und hat sich in den letzten Jahren intensiv mit seiner Geburtsstadt auseinandergesetzt. Das große Bild „Feldkirch – Dach – Landschaft, Tusche, Silikate auf Papier“ sticht dem Betrachter besonders ins Auge. Es hat einen hölzernen Rahmen, welcher der Künstler ganz bewusst ausgesucht hat. Er sollte einen authentischen Übergang seiner Zeichnung zur realen Natur darstellen.

Baum von 1870
Der wunderschöne Bilderrahmen ist aus Gleditschienholz, welches vom Rösslepark in Feldkirch stammt. 1870 wurde durch Bürgermeister Josef Andreas Ritter von Tschavoll der Park gestaltet. Die Gleditschie kommt aus Amerika und wurde, wie auch in anderen alten Parkanlagen, als Prestigeobjekt gepflanzt. Die große Krone war mit sehr vielen Dornen und stangenbohnenartigen Früchten bewachsen und mit einem dichten Blätterdach ähnlich der Akazie geschmückt. Trotz des großen Parkumbaus in den 70er Jahren blieb der Baum stehen und wurde erst 2003 von Ernst Vogt und Johannes Falch gefällt. Der Durchmesser des Erdstammes betrug stolze 245cm. Auf der größten Bandsäge des Landes wurde dieser dann zu Brettern geschnitten. Die Sägearbeiten gestalteten sich etwas schwierig, da immer wieder Fremdkörper durchschnitten wurde. So befand sich im oberen Stamm ein Elektroisolator der ca. 60cm tief eingewachsen war. Der Isolator gehörte vermutlich zu den ersten Freileitungen der Stadtwerke. Als die Bandsäge hier durchschnitt fehlten einige Zähne beim Blatt.

Das sehr schöne Holz mit der Struktur ähnlich der Esche und einem leicht rosa Farbton wurde schonend luftgetrocknet. Tischlermeister Johannes Falch hat dann in seiner Lebarte Erlebnistischlerei in Innerbraz den Bilderrahmen hergestellt. Es gibt noch einige Bretter des 133 Jahre alte Gleditschienbaumes, welcher mit der Geschichte von Feldkirch untrennbar verbunden ist. Dieses Holz ist eine Rarität für besondere Menschen, denen Johannes Falch gerne ein Möbel mit Geschichte herstellt.

 

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