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Glückliche und dankbare Gesichter: Bilanz der Salzburg Biennale

Nur glückliche Gesichter waren am Dienstagvormittag bei der Bilanz-Pressekonferenz der Salzburg Biennale zu beobachten. Die erste Ausgabe dieses Festivals für zeitgenössische Musik war tatsächlich sowohl künstlerisch als auch wirtschaftlich unerwartet erfolgreich.

7800 Zuhörer sind an vier langen Wochenenden im März in insgesamt 27 Konzerte gekommen. Dieser Schnitt von 290 Hörern pro Konzert hat dem neuen Salzburger Experimental-Festival eine Auslastung von 78 Prozent beschert.

“Schon 60 Prozent wären ein Erfolg”, so Kurator Hans Landesmann vor dem Festival Anfang März. Heute bedankte sich jeder bei jedem, und freute sich über ein Drittel, also neun ausverkaufte Konzerte zeitgenössischer Musik. Die Eigenwirtschaftlichkeit des Festivals ist dennoch klein. Von den 1,06 Mio. Euro Budget hat die Biennale 65.200 Euro durch die Eintrittskarten wieder hereingebracht, das sind gerade einmal 6,1 Prozent. Allerdings waren die Eintrittspreise mit maximal 25 Euro auch nicht hoch angesetzt.

Für 2011 scheint dieses Festival jedenfalls gesichert. Sowohl Stadt Salzburg und Altstadt-Marketing, die zentralen Unterstützer der Biennale, als auch das Land haben sich heute deutlich zu diesem aus dem Mozartjahr herausgewachsenen Festival bekannt. Ob der 77-jährige Landesmann weitermachen will, hat er noch nicht entschieden. “Eigentlich gibt es keinen Grund, das Prinzip der ‘Wahlverwandtschaften’ (Aufzeigen der Beziehung von Weltmusik zur westlichen Komposition, Anm.) aufzugeben”, so Landesmann. “Aber es gibt viele Möglichkeiten. Auch die Frage, wie weit man die bildende Kunst heranholen soll und mehr öffentlich sichtbar werden will, muss man sich erst überlegen.”

So blieb es heute bei Freude und Optimismus: “Danke für Ihre fast spirituelle Präsenz” meinte Bürgermeister Heinz Schaden (S) zu Hans Landesmann, “Salzburger Unternehmer haben wie schon so oft in der Geschichte Sinn für Neues bewiesen und diese auch touristisch wichtige Biennale unterstützt”, sagte die Leiterin des Kofinanciers Altstadt-Marketing, Inga Horny. “Erstaunlich, wie Salzburg seine Kräfte gebündelt hat. Viele waren anfangs skeptisch und sind dann neugierig geworden”, meinte der für Kultur zuständiger LHStv. David Brenner (S), und Hans Landesmann freute sich: “Danke Salzburg! Wer sagt, diese Stadt sei konservativ, dem springe ich an die Gurgel und sage, komm, schau dir das an. Ich bin überrascht, wie offen das Publikum in Salzburg geworden ist.”

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