Das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg unter Thomas Ludescher im Montforthaus.
Feldkirch. Das Feldkirch Festival 2010 ging am Sonntagabend mit einem glanzvollen Konzert des Sinfonischen Blasorchesters Vorarlberg unter der souveränen Leitung von Kapellmeister Thomas Ludescher zu Ende. Als Solisten des gut besuchten Konzertabends, der ausschließlich russischen Meistern gewidmet war, hörte man den Vorarlberger Spitzentrompeter Jürgen Ellensohn und die am Landeskonservatorium lehrende russische Meisterpianistin Irina Puryshinskaja.
Bis auf Schostakowitsch waren die Komponisten des Programms hierzulande wohl erst zu entdecken, doch es wurde ein faszinierender Gang durch ein Stück russischer Musikgeschichte der Gegenwart. Das Sinfonische Blasorchester Vorarlberg erwies sich unter dem vitalen Dirigat Thomas Ludeschers einmal mehr als strahlender Klangkörper von internationalem Niveau.
Trompete, Klavier
Der Abend begann mit der gefälligen, rhythmisch interessanten Ouvertüre zur Oper “Colas Breugnon” von Dimitri Kabalewsky (1904-1987). Alexander Arutjunjan (geb. 1920), der bedeutende armenische Komponist, hatte in Jürgen Ellensohn beim Konzert für Trompete und Orchester in As-Dur, einem Opus voll virtuoser Finessen, seinen hervorragenden Interpreten.
Es folgte die klangvoll-pompöse Symphonie Nr. 19, Es-Dur, op.46, von Nikolai J. Mjaskowsky (1881-1950). Wiegend wie ein Walzer das Moderato, energisch mit Pfiff das Vivo/Finale.
Die zarte Pianistin Irina Puryshinskaja bezauberte nach der Pause mit Schostakowitschs Klavierkonzert Nr.2, op. 102. Mit “verspielter” Fröhlichkeit und stupender Meisterschaft diente sie kongenial dem populären Russen. Das Blasorchester, nun mit zwei Kontrabässen, zwei Celli und zwei Harfen bereichert, zelebrierte zum Schluss in voller klanglicher Prachtentfaltung die Skythische Suite, op. 20, von Sergej Prokofjew (1891-1953).
Thomas Ludescher verstand es stets, sein Ensemble zu Höchstleistungen anzufeuern. Ein “sonniges” Encore von Ginastera sollte ein Vorgeschmack auf das Festival 2011 mit Südamerika sein.
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