Autofahrer, die von der deutschen Autobahn A 96 in Richtung Bodensee und Vorarlberg unterwegs sind, erfahren meist zu spät, dass sich der Verkehr durch Bregenz staut und es klüger wäre, eine Vignette (Mautpickerl) zu erwerben, auf der Rheintalautobahn (A 14) durch den Pfändertunnel am Stau vorbei zu fahren und dabei Zeit und Nerven zu sparen. In einem Jahr könnte es eine „intelligente“ Stauanzeige auf deutschem Gebiet rechtzeitig vor der A 96 Ausfahrt Lindau geben.
Das Vorhaben kündigte der Vorarlberger Straßenbaureferent, Landesstatthalter Dieter Egger am Dienstag im Pressefoyer nach der Sitzung der Landesregierung an. Das Pilotprojekt wird zur Zeit mit den zuständigen deutschen Stellen in München verhandelt und soll dazu beitragen, den „Mautfluchtverkehr“ mit Ausweichen über die L 190 durch Bregenz zu verringern. Ziel sei es, den Verkehr auf der A 96 bzw. A 14 zu halten und dadurch die Ortsdurchfahrten im nördlichen Vorarlberger Rheintal zu entlasten. Vorgesehen ist laut Egger die Inbetriebnahme im Frühjahr 2004.
Das grenzüberschreitende Pilotprojekt ist der erste Schritt für eine durchgehende Verkehrsbeeinflussungsanlage (VBA) mit elektronisch gesteuerten Überweganzeigen entlang der gesamten A 14 von Hörbranz bis Bludenz. Die Asfinag hat für das Verkehrsmanagementsystem an der A 14 in den kommenden Jahren 9,2 Mio. Euro vorgesehen.
Derzeit sind die Lichtwellenleiter-Kabeltrassen in Bau, über die ab Oktober 2003 eine leistungsfähige Datenübertragung zwischen dem Pfänder- bzw. dem Ambergtunnel und der Autobahnmeisterei Hohenems möglich sein wird. Die neue Infrastruktur bildet laut Egger und Gerhard Tauber von der Straßenbauabteilung das Fundament für die VBA, die an der A 14 installiert werden soll. Die VBA mache auf elektronischem Wege eine durchgehende Geschwindigkeitsbeeinflussung des Verkehrs auf der Autobahn möglich. Egger: „Auf diese Weise kann eine Harmonisierung des Verkehrsflusses erzielt werden. Stauwarnungen vor Tunnels, Unfallbereichen oder Baustellen sowie Hinweise auf witterungsbedingte Gefahren wie Nebel oder Glätte erfolgen prompt, was zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beiträgt.“
In Fahrtrichtung Arlberg werden 27 Portalanzeiger über und drei Bodentafeln seitlich der A 14 installiert, in Fahrtrichtung Deutschland 31 Portalanzeiger und drei seitliche Bodentafeln. Weiters umfasst die Anlage 72 Messstellen zur Erfassung von Verkehrs- und Umweltdaten. Die Anlage soll in Stufen bis 2006 installiert werden, anschließend erfolgt bis Frühjahr 2007 der Probebetrieb. Der Abschnitt Walgau (Feldkirch-Bludenz) wird erst bei Bedarf realisiert.
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