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Gewessler über S18: "Alternative kann schneller entlasten"

Die Grüne Umweltministerin Leonore Gewessler war am Donnerstagabend zu Gast bei "Vorarlberg LIVE".
Die Grüne Umweltministerin Leonore Gewessler war am Donnerstagabend zu Gast bei "Vorarlberg LIVE". ©VOL.AT
Die Schweizer haben 1964 einen "Stummel" einer Autobahn gebaut und warten seither auf einen Anschluss von Vorarlberg ins St.Galler Rheintal.

Doch statt dem Bau der S18, ursprünglich Bodenseeschnellstraße, hat Klimaschutzminister Leonore Gewessler (Grüne) diese Woche eine neue Variante vorgestellt. "Ich habe mir die Situation auch schon vor Ort in Lustenau mit dem Bürgermeister angesehen. Wir haben einen Handlungsbedarf", sagt Gewessler im Vorarlberg LIVE-Gespräch mit VN-Chefredakteur Gerold Riedmann

Die Ministerin wurde vor rund eineinhalb Jahren vom Nationalrat damit beauftragt, die S18 evaluieren. Nun liege das Ergebnis vor. "Es gibt eine Alternative, die schneller umsetzbar ist und die damit die Menschen vor Ort auch schneller entlasten kann", sagt Gewessler zu einer notwendigen Verkehrsentlastung in Vorarlberg.

Verstimmte Schweiz

Misstöne kommen aus dem Nachbarland. Der Kanton St. Gallen war zwar an der Fachebene mit Fachexperten eingebunden. Und es hätte auch Gespräche mit Susanne Hartmann, Regierungsrätin von St. Gallen und Vorsteherin des Bau- und Umweltdepartementes, gegeben. Dem widersprach Hartmann jedoch am Mittwoch im Gespräch mit "ORF Vorarlberg": Die Kommunikation habe nicht gut funktioniert und die Variante sei in der Schweiz vom Tisch.

Erst am Mittwoch habe es erneut ein persönliches Gespräch mit Hartmann gegeben, entgegnet Gewessler. Dabei hätte die Regierungsrätin erneut Bedenken geäußert, aber die Grüne setzt auf weitere Gespräche. "Der Kanton ist mit dieser Prüfung nicht einverstanden. Er zweifelt die Zweckmässigkeit der neuen Linienführung an. Zudem würden die Planungen um Jahre zurückgeworfen. Deshalb fordert der Kanton, die bislang am besten abgesicherte und zweckmässigste Variante weiterzuverfolgen und die Planungen rasch voranzutreiben", heißt es in einer Stellungnahme, die Hartmann den VN übermittelt hat.

Die Ganze Sendung

"Wir haben hier ein Projekt mit einer Autobahn vor uns liegen, die schon einmal vor einem Höchstgericht gescheitert ist", betont Gewessler und verweist noch einmal auf die Alternative, die weniger Umweltauswirkungen haben, besser für das Klima und auch günstiger sein soll. "Sie hat eine Reihe von Vorteilen, die dazu führen könnte, dass sie auch in der Bewilligungsphase schneller abgewickelt werden kann", sagt Gewessler. "Die Menschen vor Ort erwarten sich eine rasche Lösung." Die Ministerin verweist in diesem Zusammenhang auch auf Sofortmaßnahmen, welche das Land umgehend umsetzen könnte. Dazu zählten Nachtfahrverbote, verstärkte Kontrollen, Zufahrtsverbote und Tempolimits. Die gelte es jetzt umzusetzen. "Das Land hat meine völlige Unterstützung."

Gewessler spricht von Risiko: "Projekt schon einmal gescheitert"

Die Frage, warum die CP-Variante nicht wie der Wiener Lobautunnel gestoppt wurde, verweist Gewessler auf den nächsten Schritt im Verfahren, die Bewilligungsfähigkeit. "Der Bericht zeigt sehr deutlich die Risiken auf. Das Projekt begleitet uns seit Jahrzehnten, es ist schon einmal gescheitert." Die Risiken seien geblieben, nun komme ein neues dazu: Eine Überlastung der A14. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist völlig unklar, ob dieses Projekt überhaupt bewilligungsfähig ist."

Sachliches Gesprächsklima

Das Gesprächsklima mit Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) bezeichnet Gewessler als "sachlich und einigermaßen nüchtern." Es gelte, Lösungen auf den Tisch zu bringen. Erneut pochte sie auf Sofortmaßnahmen des Landes. Denn die Menschen in Lustenau warten sehr lange auf eine Entlastung und eine Unterstützung. "Denen müssen wir die Hoffnung zurückgeben."

Die Sendung "Vorarlberg LIVE" ist eine Kooperation von VOL.AT, VN.at, Ländle TV und VOL.AT TV und wird von Montag bis Freitag, ab 17 Uhr, ausgestrahlt. Mehr dazu gibt's hier.

(VOL.AT/VN)

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