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Gewerbepark vor dem Aus

Hörbranz - "Das ist kaum lösbar - und wenn, nur mit so hohem finanziellem Aufwand, dass sich das Projekt nicht mehr rechnet. Unter diesen Voraussetzungen ist das Gewerbepark-Projekt nicht realisierbar".

Unter diesen Voraussetzungen ist das Gewerbepark-Projekt nicht realisierbar“, so Rhomberg-Geschäftsführer Peter Greußing zu den „VN“ im Klartext.

In Partnerschaft mit der Gemeinde Hörbranz bemüht sich Rhomberg-Bau seit Jahren um eine sinnvolle Nachnutzung des Zollamtareals. Wie man das nutzen könnte – vor allem mit einer leistungsfähigen Tankstelle, die die „Auto-bahnflucht“ der Tanktouristen massiv einbremsen würde – dazu gibt es konkrete Pläne. Immer wieder modifiziert und Vorgaben des Ministeriums und ASFINAG angepasst, ergänzt Hubert Rhomberg.

Im Kreis gelaufen

„Aber die jüngsten Vorgaben sind nicht mehr umsetzbar“, meinen Rhomberg und Greußing resignierend. Sie hätten das Gefühl, jahrelang im Kreis gelaufen zu sein. Eine Einschätzung, die Werner Schindele, seit knapp zwei Jahren Rhomberg-Partner und Betreiber der an der Autobahn geplanten Tankstelle, teilt. „Wir merkten, dass auf dem Zollamtareal einfach nichts vorwärts geht. Deshalb haben wir uns zur Erweiterung der Tankstelle an der L 190 entschlossen“, so Schindele.

Das ist, wie berichtetet, noch nicht das Ende der „Zapfsäuleninflation“. Deuring hat schon mit dem Erweiterungsbau begonnen, ein Bauantrag von Agip liegt vor. Und jede dieser schon in Betrieb stehenden oder geplanten Zapfsäulen zieht zusätzlich Autos an. Autos, die die ohnehin schon stark frequentierte L 190 noch mehr belasten.

Schadensbegrenzung

„Wir können uns mit Tankstellenbetreibern nur um Schadensbegrenzung bemühen“, so die Hörbranzer Vizebürgermeisterin Manuela Hack. „Dabei geht es vor allem darum, vor der Tankstelle wartende Autos möglichst von der Straße weg zu bekommen. Bei Schindele ist das gut gelungen, bei Deuring wird der Umbau ebenfalls Verbesserungen bringen und es gibt einen Plan zur Umgestaltung der L 190 im Tankstellenbereich.“

Solche Maßnahmen sind, so Hack, im Interesse der Anrainer und der Verkehrssicherheit sinnvoll und notwendig, aber „doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Lösen ließe sich das Tankproblem nur durch die längst geplante Tankstelle an der Autobahn sowie die verbesserte Verkehrsführung mit Kreisverkehr zur Scheier-Tankstelle an der Krüzastraße.“

VN-UMFRAGE: Wie sind Sie vom Tanktourismus im Leiblachtal betroffen?

Es ist lästig, dass ich mich als Lochauer in den Stau stellen muss und eine halbe Stunde bis Bregenz brauche. Eine Lösung wäre eine Maut für die Seestraße, die für alle Nicht-Anrainer gilt.

THOMAS RADAUER, LOCHAU

Ich wohne neben Deuring und Schindele. Früher störte dort der Fabrikgestank, heute ist es der Verkehr. Da will man die Autos von der L 190 wegbringen und baut eine neue Tankstelle, das ist doch ein Witz.

RENATE RUPP, HÖRBRANZ

Ich wohne nicht neben einer Tankstelle, aber die Situation ist jedem bekannt, der in einer Schlange vor den Zapfsäulen steht. Leider ist so wenig über die Pläne für das Autobahnzollamt bekannt.

GEBHARD MANGOLD, HÖRBRANZ

Es ist furchtbar. Man kann in Lochau keinen Baugrund kaufen, weil vielleicht bald eine Tankstelle in der Nähe steht. Die Wohnqualität sinkt und die Grundstückspreise sind trotzdem so hoch.

DANIELA FÜRPASS, LOCHAU

Salamitaktikmäßig werden die Tankstellen nach und nach ausgebaut. Tag und Nacht haben wir hier den Lärm. Unsere Einsprüche als Anrainer werden zwar korrekt abgehandelt, aber bringen wenig.

ERICH TROY, HÖRBRANZ

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