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Gewerbe und Handwerk: Stimmungsbarometer steigt

©WKO
Feldkirch - Trotz Wirtschaftskrise zeigt eine aktuelle Konjunkturerhebung der Wirtschaftskammer für das letzte Quartal 2009 eine positive Entwicklung in den einzelnen Branchen. Für Gewerbe und Handwerk dürfte das Schlimmste damit überstanden sein.

Für das IV. Quartal 2009 melden 31 % der Betriebe (Vorjahr: 27 %) einen guten und 51 % (Vorjahr: 54 %) einen saisonüblichen Geschäftsverlauf. Der Anteil der Unternehmen mit einer schlechten Beurteilung der Geschäftslage ist von 19 % auf 18 % zurückgegangen. „Per Saldo ist damit das Stimmungsbarometer um 5 %-Punkte gestiegen“, freut sich Spartenobmann KommR Heinz Hajek.

In den investitionsgüternahen Branchen ist der durchschnittliche Auftragsbestand im Vergleich zum Vorjahresquartal um 7 % auf 10,5 Wochen gestiegen. Ausschlaggebend dafür war sowohl die positive Ent­wicklung der privaten und gewerblichen Aufträge (+4,6 %) als auch der öffentlichen Nachfrage (+29,6 %). Hajek: „Besonders das Baunebengewerbe und der Holzsektor trugen wesentlich zur positiven Entwicklung bei.“

In den konsumnahen Gewerbe- und Handwerksbranchen meldeten 22 % der Betriebe Umsatzstei­gerungen (Vorjahr: 24 %), 54 % der Unternehmen gaben stabile Umsätze an (Vorjahr: 49 %). Der Anteil der Betriebe mit Umsatzrückgängen ist von 27 % auf 24 % zurückgegangen. Damit hat sich die Situation insgesamt verbessert. Vor allem der Sektor Persönliche Dienstleistungen entwickelte sich positiv.

Beschäftigungssituation

79 % der Vorarlberger Gewerbe- und Handwerksbetriebe werden den Beschäftigtenstand in den kommenden Monaten halten. 11 % der Betriebe beabsichtigen, Personal einzustellen und 10 % befürchten, den Beschäftigtenstand reduzieren zu müssen. Die insgesamt geplante Verringerung des Personalstands im Zeitraum Jänner bis März 2010 (-0,6 %) entspricht annähernd dem Niveau des Vorjahres (-0,8 %).

Handwerkerbonus soll Pfusch bekämpfen

Mehreinnahmen für den Staat und zugleich ein wirkungsvolles Mittel gegen die Schwarzarbeit – so die Argumente, die laut Spartenobmann Hajek für die Einführung eines Handwerkerbonus nach deutschem Vorbild sprechen. Wichtig sei es jetzt Impulse für die Unternehmen und deren Beschäftigte zu schaffen. Das Modell des Handwerkerbonus sieht vor, dass bis zu einem Höchstbetrag von 6.000 Euro 20 % der Arbeitskosten steuerlich absetzbar sind. „Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Eindämmung der Schwarzarbeit, Förderung der Beschäftigung, Ankurbelung des Privatkonsums sowie höhere Steuereinnahmen“, erklärt Hajek. Nach Berechnungen des Schwarzarbeitexperten Prof. Friedrich Schneider bringe die Einführung des Handwerkerbonus in Österreich einen Rückgang der Schwarzarbeit um zwei bis drei Milliarden Euro.

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