Bei dem Protestmarsch zwischen dem Bastille-Platz und dem Platz der Republik in der französischen Hauptstadt schleuderten Demonstranten Wurfgeschoße und Brandsätze auf Polizisten. Diese antworteten mit Tränengas und Blendgranaten. Nach offiziellen Angaben wurden sechs Menschen verletzt, darunter fünf Polizisten. Mindestens 15 Teilnehmer der Pariser Kundgebung wurden wegen Gewalt gegen die Sicherheitskräfte und Sachbeschädigung festgenommen.
Insgesamt beteiligten sich nach Angaben der Polizei bis zu 13.500 Menschen an dem Pariser Protestmarsch, nach Darstellung der Gewerkschaften waren es 40.000. Kundgebungen gab es unter anderem auch in Marseille, Rennes, Le Havre und Lyon. Insgesamt hatten die Gewerkschaften in mehr als hundert Städten und Gemeinden zu Demonstrationen aufgerufen.
Der Chef der Gewerkschaft Force Ouvriere, Jean-Claude Mailly, deutete an, sich künftig mehr auf rechtliche Schritte gegen die Umsetzung des neuen Gesetzes zu konzentrieren. Die Demonstrationen hätten sich nach sechs Monaten erschöpft.
Im öffentlichen Sektor, bei der Post und bei der Fluggesellschaft Air France wurde außerdem gestreikt. Eine Reihe von Flügen wurde gestrichen, es gab zahlreiche Verspätungen.
Die umstrittene Reform, die unter anderem die 35-Stunden-Woche und den Kündigungsschutz lockert, war im Sommer nach monatelangen erbitterten Protesten verabschiedet worden. Die Gewerkschaften, aber auch Politiker des linken Flügels der regierenden Sozialisten, prangern die Reform als Wegbereiter für “Sozialdumping” an.
Mit dem 13. landesweiten Protesttag wollten die Gewerkschaften noch einmal ihren Unmut über die Reform deutlich machen. Weitere Kundgebungen sind nicht geplant. Vielmehr wollen die Gewerkschaften die Umsetzung der Reform mit juristischen Mitteln und Widerstand in den Unternehmen erschweren. Die Regierung will die meisten Umsetzungsdekrete zur Gesetzesreform im Oktober veröffentlichen.
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