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Gewalt als Ausübung von Macht

Sexueller Kindesmissbrauch ist eines der schlimmsten Vergehen, das in einer Gesellschaft vorkommt. Dieses grauenhafte Phänomen ist bei weitem nicht Neues.

Neu ist, dass in jüngster Zeit das Tabu, darüber zu sprechen, kleiner geworden ist. In dem Vortrag „Kampf dem Kindesmissbrauch – Für ein starkes kindliches Ich“ referierte die Gynäkologin und Landtagsabgeordnete, Dr. Elke Sader, darüber, wie man Kindesmissbrauch erkennen kann. Das Interesse der Veranstaltung war beachtlich.

Jedes fünfte Kind, hauptsächlich Mädchen, hat Erfahrung mit sexueller Gewalt gemacht. „Es kommen ungefähr 60 bis 80 Fälle pro Jahr zur Anzeige. In 40 Fällen kommt es zur Verhandlung. Jedoch ist die Dunkelziffer immer noch hoch“, so Elke Sader. Ihr Appell an die Zuhörer war: Genau hinschauen – nicht wegsehen. „Zeichen von äußerer Gewalt sind besonders an Ohrmuscheln, Fingerabdrücke an Oberarmen, hohle Stellen am Haarschopf, oder auch blaue Flecken an der Innenseite der Oberschenkel zu sehen. Man darf sich aber von Bruchpiloten, die immer wieder stürzen, nicht in die Irre führen lassen. In den Altersgruppen bis 6 Jahren handelt es sich bei den Opfern zum größten Teil um Buben“, so Sader. „Mütter haben die Rolle des passiven Mittäters. Aus der Angst, vom Partner verlassen zu werden, Angst, es allein nicht zu schaffen, schweigen sie. Ich fordere nun alle auf, sich hinter die Kinder zu stellen. Nur so werden wir in Zukunft weniger Opfer, aber auch weniger Täter haben.“

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