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Getränkehersteller Ganahl klagt Brauerei Fohrenburger

Beendigung der Abfüllung von Diezano-Limonaden
Beendigung der Abfüllung von Diezano-Limonaden ©VOL.AT/Bühler
Bludenz - Es geht um die Beendigung der Abfüllung von Diezano-Limonaden angeblich ohne Einhaltung von Vertragsfristen. Die Brauerei Fohrenburger wehrt sich, denn Ganahl habe seinerseits zugesagte Leistungen nicht eingehalten

Diese Zusammenarbeit dürfte wohl zumindest bis auf Weiteres auf Eis liegen: Denn der Bludenzer Getränkehändler und Getränkehersteller Ganahl Getränke (Eigenmarke: Arlberg Quellfrisch) hat seinen langjährigen Kunden, die Brauerei Fohrenburg, am Landesgericht Feldkirch geklagt. Das geht aus der Wirtschaftspresseagentur.com vorliegenden Informationen hervor. Es geht dabei um die Beendigung der Abfüllung von Diezano-Limonade, die Ganahl Getränke seit längerer Zeit für die Bludenzer Brauerei durchführt. Claudia Hagen, stellvertretende Pressesprecherin am Landesgericht Feldkirch, bestätigte auf Anfrage das Vorliegen einer Klage von Ganahl Getränke gegen die Brauerei Fohrenburger.

Eine Million Liter pro Jahr

Karlheinz Ganahl vom gleichnamigen Getränkehersteller bestätigte auf Anfrage ebenfalls, dass man Klage gegen die Brauerei Fohrenburger eingereicht habe. “Es geht um die Kündigung der Abfüllung der Diezano-Limonade ohne Einhaltung jeglicher vertraglich festgelegter Kündigungsfristen”, so Ganahl. Der Getränkehändler fülle die Diezano-Limonade mit Unterbrechungen für Fohrenburger seit Jahren ab. Das jährliche Abfüllvolumen beziffert Ganahl mit rund einer Million Liter. Anfang Herbst 2014 habe die Brauerei Fohrenburger mitgeteilt, dass dieser Auftrag mit sofortiger Wirkung gestoppt werde, sagte Ganahl. Das sei jedoch seiner Ansicht nach so nicht möglich, da es vereinbarte Kündigungsfristen gebe. “Das Abfüllvolumen entspricht zehn Prozent aller von uns abgefüllten Getränke. Dafür haben wir natürlich auch entsprechend Personal vorgehalten.”

Ursache könnte Ganahl-Biermarke “Graf Anton” sein

Ganahl Getränke und die Brauerei Fohrenburg arbeiten nach Angaben von Ganahl seit mehr als 20 Jahren zusammen. Dass diese Zusammenarbeit jetzt eine solche Entwicklung nehme, sei ihm gar nicht recht, sagte Karlheinz Ganahl. Doch die Brauerei Fohrenburger habe Ganahl auch bestimmte Rabatte beim Bier gestrichen, wodurch er bei dieser Biermarke nicht mehr konkurrenzfähig sei. “Ich vermute, dass diese Situation jetzt zu einem bestimmten Teil auch mit unserer eigenen Biermarke “Graf Anton” zusammenhängt, die man bei Fohrenburger als Konkurrenz betrachtet.” Wie hoch der Streitwert sei, wollte Ganahl nicht im Detail konkretisieren.

Fohrenburger: Ganahl hat Leistungen nicht eingehalten

Wolfgang Sila, Geschäftsführer der Brauerei Fohrenburger, sagte diesbezüglich, dass es korrekt sei, dass man die Zusammenarbeit mit Ganahl hinsichtlich der Abfüllung von Diezano-Limonaden beendet habe und jetzt vor einem Gerichtsverfahren stehe. Derzeit werde die Limonade außerhalb von Vorarlberg abgefüllt. Angesprochen auf die Vorwürfe von Ganahl sagte Sila, dass Ganahl seinerseits “versprochene Leistungen nicht eingehalten” habe, wodurch man die Zusammenarbeit bei der Getränkeabfüllung beendet habe. “Das ist eine unangenehme Geschichte. Es ist ein Wahnsinn, dass man so etwas jetzt vor Gericht klären lassen muss. Das ist in der Vorarlberger Getränkebranche ein Vorgang mit Seltenheitswert.” Auch die Brauerei Fohrenburger habe Forderungen gegen Ganahl. “Schlussendlich wird bei der Angelegenheit ohnehin ein Kompromiss herauskommen.”

Angesprochen auf den Verdacht von Karl-Heinz Ganahl, dass die zerrüttete Zusammenarbeit auch mit der Ganahl-Biermarke “Graf Anton” zusammenhänge, sagte Sila: “Es ist natürlich nicht sehr förderlich, wenn ein Limonadenproduzent als Lieferant von Brauereien seine eigene Biermarke im Ausland herstellen lässt und in Vorarlberg auf den Markt bringt.” (gübi)

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