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Geständnis in letzter Minute

Feldkirch - Seit seiner Verhaftung im März hatte der Dornbirner beharrlich abgestritten, Drogen geschmuggelt und weiterverkauft zu haben. Am Mittwoch, auf der Anklagebank vor dem Schöffensenat, lenkte er schließlich ein und gestand, am Schmuggel von 2, 4 Kilogramm "sehr hochwertigem" Heroin beteiligt gewesen zu sein und aufgestreckte Ware weiterverkauft zu haben.

Vier Jahre muss der Vater eines Kindes nun ins Gefängnis. Er nahm das Urteil an. Mittlerweile sei er clean, habe einen kalten Entzug hinter sich, so der Angeklagte zum Senatsvorsitzenden Karl Mayer. Davor dürfte der Mann tief im Drogensumpf gesteckt sein, finanzierte er sich doch mit dem Weiterverkauf der geschmuggelten Drogen seine eigene Heroinsucht. Nach eigenen Angaben spritzte sich der Mann zuletzt fünf bis zehn Gramm hochwertiges Heroin pro Tag.

Minderjährige Abnehmer

Laut Anklage waren es 2,4 Kilogramm, die der Dornbirner, teils alleine, teils als Auftraggeber von der Schweiz aus über die Grenze nach Vorarlberg schaffte. Das laut Gericht „qualitativ sehr hochwertige“ Heroin streckte er auf und verkaufte es im Raum Dornbirn teilweise weiter. Auch eine Minderjährige soll zu seinen Abnehmern gehört haben. Wie viel Heroin der Drogendealer tatsächlich weitergegeben hatte, konnte nicht mehr eruiert werden. Richter Karl Mayer ging von rund zwei Kilogramm aus und verurteilte den 34-Jährigen nach der Besprechung mit den Schöffen zu vier Jahren Haft. „Ein früheres Geständnis wäre mehr wert gewesen. Statt einem Jahr sind ihnen nun nur sechs Monate Haft erspart geblieben“, so der Senatsvorsitzende zum Angeklagten. Nach einer kurzen Unterredung mit seinem Anwalt nahm der Dornbirner das Urteil an. Auch Staatsanwalt Manfred Bolter verzichtete auf Rechtsmittel. Das Urteil ist somit rechtskräftig.

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