Fassbaender ist Leiterin der fünfköpfigen Findungskommission, die “so bald wie möglich” dem Kuratorium der Festspiele einen Dreier-Vorschlag präsentieren möchte. Mit einigen der 20 Kandidaten, die ihre Bewerbungen fristgerecht bis Ende Februar eingereicht hatten, wurden bereits Gespräche geführt. Details gibt es dazu keine: “Die Kommission ist zu strengster Diskretion verpflichtet – das ist man auch den Kandidaten schuldig”, so Fassbaender am Freitag gegenüber der APA.
Die Zeit drängt. Jürgen Flimm will Salzburg ja bereits 2010 verlassen, obwohl sein Vertrag bis nach dem Festspielsommer 2011 läuft. Ziel des Kuratoriums ist es, den künftigen Intendanten noch vor dem Festspielsommer zu präsentieren. Mit Fassbaender haben sich noch Kunsthändler Thaddäus Ropac, der Wiener Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg, Bayreuth-Intendantin Eva Wagner-Pasquier sowie Georg Springer, Chef der Österreichischen Bundestheater-Holding, auf die Suche gemacht.
Die Konzepte der Kandidaten unterschieden sich nicht gravierend voneinander, heißt es. “Die Qual der Wahl hat man immer”, so Fassbaender kryptisch. Die Kommissionsarbeit sei aber friktionsfrei: “Es gibt keine Auseinandersetzungen.” An offiziell bestätigte Kandidaten-Namen ist dennoch im Moment nicht zu denken.
So bleibt die Spekulation, der sich in den vergangenen Tagen bereits einige Medien gewidmet haben. Der Frankfurter Operndirektor Bernd Loebe (56), Andreas Mölich-Zebhauser (56), Chef des Festspielhauses Baden-Baden, Roland Geyer (55), der die Oper im Theater an der Wien leitet, wurden ebenso genannt wie Scala-Direktor Stephane Lissner, der laut “Die Presse” im Tandem mit Festwochen-Intendant Luc Bondy für Salzburg infrage käme. Als einer der Favoriten gilt vielen weiterhin der Musikchef der Salzburger Festspiele, Markus Hinterhäuser.
Musikvereins-Intendant Thomas Angyan sowie Klaus Bachler, derzeit Doppel-Direktor am Burgtheater in Wien und an der Bayerischen Staatsoper in München, haben dagegen beide jüngst betont, derzeit kein Interesse an dem Job zu haben. Ungewiss ist allerdings, was von derartigen Aussagen zu halten ist, wenn tatsächlich das Telefon klingelt. Denn, soviel ist sicher, die Findungskommission sichtet nicht nur die Bewerber, sie ist auch aktiv auf der Suche. Fassbaender: “Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen.”
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