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Gespräche über Champions League Finale in New York

Der diesjährige Champions-League Ball
Der diesjährige Champions-League Ball ©APA
Nach spanischen Angaben könnte die europäische Fußball-Königsklasse ihren Sieger bald auch außerhalb Europas ermitteln. "Es wird darüber verhandelt, ein Champions League Finale in New York auszutragen", sagte der Vorstandsvorsitzende des einflussreichen spanischen Multimedia-Unternehmens Mediapro, Jaume Roures, am Montag im Interview des Radiosenders Catalunya Radio.

Mediapro spielt unter anderem bei der Vergabe von Fußball-Fernsehrechten in Spanien eine wichtige Rolle. Erst jüngst hatte die spanische Profiliga bekanntgegeben, dass man erstmals in der Geschichte der Primera Division, Spiele auch außerhalb der Landesgrenzen austragen werde. Ein entsprechender Vertrag mit 15-jähriger Laufzeit wurde mit dem US-Sportunternehmen Relevent unterzeichnet. Im Jänner soll das Meisterschaftsspiel zwischen Girona und dem FC Barcelona in den USA stattfinden.

“Outsourcing” des europäischen Fußballs

Das erste spanische Erstligaspiel außerhalb der Landesgrenzen soll am 26. Jänner 2019 im 65.000 Zuschauer fassenden Hard Rock Stadium in Miami ausgetragen werden. Einen entsprechenden Antrag habe man beim spanischen Fußballverband am Dienstag eingebracht, hieß es seitens der spanischen Liga. Der spanische Supercup wurde in diesem Jahr bereits im marokkanischen Tanger ausgetragen. Auch in anderen Ländern, wie etwa in Italien, ist dieser Trend seit einiger Zeit zu beobachten. So fanden die italienischen Supercup-Spiele der letzten Jahre unter anderem in Doha, Shanghai und Peking statt.

Die spanische Spielergewerkschaft sprach sich energisch gegen die Pläne aus und trifft damit den Nerv von vielen Fußballfans in Europa. Zwar ist der aktive Widerstand gegen die Auslagerungen bisher recht gering, da es vornehmlich die eher uninteressanten Supercup-Spiele betraf, doch mit den immer weiter führenden Plänen, regt sich langsam der Unmut und Gegenwind europäischer Zuschauer. Der Multimedia-Unternehmer Roures begrüßt diese Veränderungen hingegen. “Das ist sehr positiv, vor allem für Girona.” Der kleine katalanische Verein werde wochenlang überall Gesprächsthema sein. Man dürfe nicht denken, “dass das Geschäft von alleine läuft”, betonte Roures. Doch ist es nicht gerade dieses Geschäft, das für den schwindenen Zuspruch der großen Fußballbühne verantwortlich ist?

(APA/dpa)

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