Deshalb habe man das Gespräch beendet. Der ZMD-Vorsitzende Aiman Mazyek sagte, die AfD habe klargemacht, “dass man den Weg des Populismus und der Diffamierung und auch vor allem der Vorurteile weitergehen will”. Die AfD-Vertreter hätten sich geweigert, Passagen aus ihrem Parteiprogramm zu streichen, die sich gegen die Muslime richteten. Dazu gehörten die Einmischung in die Frage, wie Moscheen in Deutschland gebaut werden sollten. “Ich stelle mit Bedauern fest, dass die AfD das Gespräch abgebrochen hat”, fügte er hinzu.
Die AfD-Vorsitzende sagte: “Man hat von uns verlangt, ein demokratisch beschlossenes Parteiprogramm zurückzunehmen.” Die AfD hatte Anfang Mai ein Programm verabschiedet, in dem es heißt, “der Islam gehört nicht zu Deutschland”. Daraufhin hatte der ZMD-Vorsitzende erklärt, zum ersten Mal seit dem Ende der Nazi-Herrschaft gebe es in Deutschland eine Partei, “die erneut eine ganze Religionsgemeinschaft diskreditiert und sie existenziell bedroht”.
Später hatte Mazyek, dessen Verband nur einen kleinen Teil der in Deutschland lebenden etwa vier Millionen Muslime vertritt, die AfD über die Medien zu einem Gedankenaustausch eingeladen. Sein Verband erklärte zu Beginn des Gesprächs mit der AfD: “Wir erleben Diskriminierung und Gewalt gegen Muslime im Alltag.”
Nach dem Treffen sagte Mazyek: “Wir haben gesagt, dass das Grundgesetz nicht verhandelbar ist und dass das die Grundlage unseres Gespräches ist.” Petry berichtete, sie habe versucht, mit dem Zentralrat über den Islam und über die Scharia zu sprechen. Die Verbandsvertreter hätten sich ihren konkreten Fragen jedoch verweigert.
Streit gab es auch um das islamische Kopftuch. Mazyek sagte, eine Frau könne von ihrem “Selbstbestimmungsrecht” Gebrauch machen und ein Kopftuch tragen oder auch nicht. Die AfD fand diese Argumentation absurd. Demnächst werde man auch noch das Tragen der Burka als Freiheitsrecht verkaufen, sagte Paul Hampel, der den Landesverband der AfD im norddeutschen Niedersachsen leitet.
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