Paradies für Großwildjäger oder extremer Kampf ums Dasein? Wahrscheinlich war es – von Ausnahmen abgesehen – weder das eine noch das andere. Mit Geschick und Erfahrung konnten die Menschen ihr Auskommen finden.
Vorarlberg war damals, um 8000 v. Chr. eine unwirtliche Gegend. Die letzte Eiszeit lag zwar schon 2000 Jahre zurück, war aber noch deutlich spür- und sichtbar. Dort, wo heute die meisten Vorarlberger leben, im Walgau, Rheintal und Bregenzerwald, wuchsen dichte Wälder. Die Böden waren teilweise mit Moor und Sumpf bedeckt. Eine mächtige Gletscherzunge wälzte sich bis Koblach herunter. Die durchschnittliche Temperatur lag einige Grade unter der heutigen.
Unsere Vorfahren wohnten meist in Hütten und lebten in kleinen Sippen bzw. Familienverbänden zusammen, die gezielt herumzogen. Pfade führten von Bregenz über Koblach und den Walgau bis ins Montafon und weiter nach Tirol. Feste Behausungen gab es noch keine. Man zog von einem Lagerplatz zum nächsten, passte sich dem Lebensrythmus der Tiere und Pflanzen an.
Erfahrung zählt
Die Leute wussten aus Erfahrung sehr gut, wo zu welcher Jahreszeit fette Beute zu holen war und wo es gerade schmackhafte Pflanzen gab. Auf dem Speisezettel standen zudem Früchte, Samen, Wurzeln, Pilze, Honig, Vogeleier und Fisch.
Von Milch, Obst, Gemüse oder Getreide konnte man nicht einmal träumen – diese Nahrungsmittel waren noch nicht verfügbar. Um 8000 v. Chr. wurden noch keine Schweine oder Rinder gehalten.
Jagd lebenswichtig
Fleischliche Nahrung musste durch die Jagd herbeigeschafft werden. Erlegt wurden nebst Hasen und Vögeln auch Wildpferde, Rentiere, Wollnashörner und Steinböcke. Bis vor 12.000 Jahren wurden auch riesige Mammuts und Höhlenbären gejagt. Die Jagd war lebenswichtig und ein äußerst mühsames und gefährliches Unterfangen. Bewaffnet waren die Männer nur mit Pfeil und Bogen und Speeren.
Oft zogen die Menschen den Tierherden hinterher, um direkt an der Quelle zu sein. Eine Familie mit fünf Personen konnte sich von einem Rentier mit durchschnittlich 50 Kilo verwertbarem Fleisch, Fett und Innereien eine Woche lang ernähren. Pro Jahr mussten also 50 Rentiere erlegt werden, um den Bedarf an Kalorien, Eiweiß und Fett zu decken. Ob die Menschen ihr Fleisch roh gegessen, gebraten oder sogar gekocht haben, lässt sich nicht mehr feststellen.
Lebenserwartung
Die Lebenserwartung war in der Steinzeit nicht allzu hoch. Aus Knochenfunden geht hervor, dass die Menschen höchstens rund 30 Jahre alt geworden sind. Häufigste Todesursachen: Verletzungen, Infektionen, mangelnde Hygiene und harte Lebensbedingungen.
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