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Geschichte mit Volldampf

©Neue/Stiplovsek
Die Kombination von Werkhof, Ausstellung und Dienstbahn gibt es in Lustenau. Das Rheinbähnle startet heute in die Saison.

Neue/Danielle Biedebach

Sie heißen Elfi, Heidi, Urs, Juno oder Maffei. Letzterer muss vier Stunden eingeheizt werden, damit sie auf Touren kommt. Erst dann geht es unter Volldampf in Richtung Rheinmündung. Die Maffei ist eine 1920 erbaute Dampflok und fährt regelmäßig ins Naturschutzgebiet. Insgesamt zwei Dampfloks, vier dieselelektrische Lokomotiven und acht Diesel- und Benzinlokomotiven gehören zum Bestand des Vereins „Rhein-Schauen“ in Lustenau. Der komplette Fuhrpark wurde in den vergangenen Wochen auf Vordermann gebracht. Denn heute ist Saisonbeginn.

Die ehemalige Dienstbahn wurde für die Rheinregulierung erbaut. Seit nunmehr zehn Jahren wird die Strecke rheinab-, aber auch rheinaufwärts als Museumsbahn befahren. Die 1920 in München erbaute Maffei wurde schon eingesetzt, als der Rhein begradigt wurde. Die Zugmaschine ist ein schwarzer Gigant. Trotzdem wird die Maffei als Kleinbahnlokomotive bezeichnet. Wobei sich „klein“ weniger auf die Ausmaße der Lok, sondern vielmehr auf die kurze Strecke bezieht. Über zehn Tonnen Leergewicht bringt das Gefährt auf die Schienen. Das Dienstgewicht beträgt sogar knapp 14 Tonnen.
Mit der Kraft von 90 Pferdestärken wird die Maffei heute 176 Personen – bei voller Auslastung – gen Rheinmündung befördern. Etwa 35 Minuten rollt der Zug auf der Dammkrone in Richtung Bodensee. Der Ausblick, so schwärmt Rheinschauen-Geschäftsführer Markus Dietrich, ist fantastisch: „Auf der einen Seite der Rhein, auf der anderen Seite Hard. Und im Rücken die Berge.“ Dietrich arbeitet seit drei Jahren nebenberuflich für den Verein. Von jeher ist er kulturhistorisch interessiert, das Thema rund um die ehemalige Dienstbahn hat ihn gereizt. „Ich lebe in Hard, habe den vorbeifahrenden Zug regelmäßig beobachtet“, sagt Dietrich.

Die Tour mit dem Rheinbähnle führt direkt ins Naturschutzgebiet Rheindelta. Momentan blüht alles, und es sind quasi unzählige Vögel zu beobachten. Am Zielort angekommen, legt die Dampflok eine Verschnaufpause ein. Jedem Passagier steht es frei, durch die Landschaft zu spazieren. Oder einfach nur den Blick schweifen zu lassen. „Das Panorama lässt einen aufatmen“, weiß Dietrich. Auch wenn die Schmalspurbahn weit in die Vorstreckung des Alpenrheins hineinfährt, ist es noch etwa eine Stunde Fußmarsch bis zum äußersten Eck der Mündung. Ein paar Kilometer. Die Einmündung in der kurzen Pause zu erreichen, ist nicht möglich. Denn nach etwa 30 bis 40 Minuten rollt die Maffei samt den zehn Wagons zurück nach Lustenau.

Während der Zugfahrt steht unbestritten im Vordergrund, das Panorama zu genießen. Es sei denn, Passagiere buchen explizit eine Rheinmündungsfahrt mit Exkursion.

Rot für den Rhein. Ratsam ist es daher, im Vorfeld das Museum auf dem Werkhofgelände in Lustenau zu besuchen. Um dann das gesamte gesammelte Wissen während der Fahrt Revue passieren zu lassen. Insgesamt drei Hallen gibt es auf dem Gelände. Mit unterschiedlichen Schwerpunkten

Die ganze Geschichte lesen Sie in der NEUE am Sonntag.

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