Geschäftsstelle, Kabine, Trainingsstätte, Wohnhaus – das war das Platzwarthaus am Austria-Platz
Für manch einen war es aber weit mehr, als nur ein „Abstellraum“, sondern ein Teil Austria-Geschichte.
So etwa für Hermann Bösch. Er war bei Errichtung des Hauses Platzwart bei der Austria. Von 1945 bis zum Umzug des Sportclubs ins heutige Reichshofstadion, sogar noch am altehrwürdigen Blumenau-Platz (heute Rheinvorland; auf Höhe Blumenaustraße), der bis 1951 Heimstätte der Austria war.
Die im oberen Stock des Gebäudes neu errichtete Wohnung war für Hermann angedacht, so hätte die Austria den unermüdlichen Helfer stets vor Ort zur Verfügung gehabt. Hermann verzichtete zu Gunsten seines Bruders Ernst, mit dem zusammen und mit vielen weiteren Austrianern er am Bau des Platzwarthauses mitgeholfen hatte. „Den Rasen habe ich damals noch mit einem Handmäher gemäht. So ging der Urlaub eines gesamten Jahres für den Austriaplatz drauf“, so Hermann Bösch, der heute noch von vielen Austrianern aufgrund seiner früheren Tätigkeit liebevoll „Platzar“ genannt wird. Selbst die Fußbälle mussten damals aufwendig hergerichtet werden, über die aufgepumpte Seele wurde die Lederhülle von Hand darüber gestülpt und dann zugeschnürt.
Das von der Firma Keckeis errichtete Gebäude beherbergte in weiterer Folge die Geschäftsstelle der Austria. Neben dem Sitzungszimmer des Vorstandes waren die Umkleidekabinen und Duschen für die Schiedsrichter im ersten Obergeschoß untergebracht. Selbst der Keller wurde für das Vereinsleben genützt, dort trainierte der Boxclub Lustenau, eine Sektion des SC Austria Lustenau.
Bewohnt bis 1997
Die letzte „Blütezeit“ erlebte das Platzwarthaus von 1984 bis 1997, als Niko Lucic mit seiner Familie das Haus bewohnte. Hunderte von Stunden investierte er in die Renovierung des Hauses. Ehe es nun seit Jahren leer stand, wurden vereinzelt noch Spieler in den Räumlichkeiten im zweiten Obergeschoß – mit herrlichem Blick über das berühmte Austria-Dorf – untergebracht.
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