AA

Germanwings-Absturz: Kollegen beschreiben Andreas L. als "netten, jungen Mann"

Co-Pilot brachte Germanwings-Maschine offenbar willentlich zum Absturz.
Co-Pilot brachte Germanwings-Maschine offenbar willentlich zum Absturz. ©EPA
Laut Angaben von Ermittlern hat der Germanwings-Co-Pilot den Absturz des Airbus wohl absichtlich herbeigeführt. Im heimatlichen Segelflugverein löste die Nachricht Bestürzung und Unverständnis aus.

Zur Trauer in der Flugschule Westerwald in Montabaur ist zwei Tage nach dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen ein neuer Schock dazugekommen. Der Co-Pilot des Unglücksairbus, Andreas L. hat laut Erkenntnissen der Ermittler den Absturz wohl absichtlich herbeigeführt. Der 28-Jährige war langjähriges Mitglied des Segelflugvereins Westerwald.

Beliebt und integriert

Andreas L. sei beliebt und gut integriert gewesen, sagt das Vereinsmitglied Peter Rücker: “Der Andreas war ein sehr netter, junger Mann, der hier seine Ausbildung gemacht hat, der Mitglied im Verein war, lustig, vielleicht manchmal ein bisschen ruhig, aber ansonsten ein Junge, wie viele andere, die wir hier haben auch. – Schnitt – Ich bin da sprachlos, ich hab´keine Erklärung, so wie ich den Andreas kenne, ist es für mich unvorstellbar. – Schnitt – Für einen normalen Menschen, der in einem Flieger sitzt, der fliegt nicht bewusst in einen Berg rein” Frage: “Trauen Sie ihm das zu?” Rücker: “Nein!”

Im Ort müsse man das jetzt erst einmal verarbeiten und der Familie helfen, sagte Rücker.

“Bitte zieht keine voreiligen Schlüsse”

Auch der Vereinsvorsitzende Klaus Radke bat darum, Rücksicht auf die Hinterbliebenen zu nehmen. Was mit Andreas L. passiert sei, könne er sich nicht vorstellen: “Ich denke mal, egal wie auch immer: Das sind Berufspiloten, die unterliegen gewissen Kontrollmechanismen, die werden untersucht, die müssen gesund sein und was auch immer. Selbst wir müssen in einem bestimmten Rhythmus zum Fliegerarzt und der unterhält sich mit uns, wir müssen körperlich gesund sein, wir müssen auch geistig irgendwo halbwegs fit sein. Das ist alles sehr unvorstellbar, was da jetzt eben halt vermutet wird und meine Bitte ist eben, dass man sich die Zeit nimmt, ohne eben jetzt voreilige Schlüsse zu ziehen. Das gebietet die Menschlichkeit, meine ich.”

Die Auswertung aller Daten werde noch lange dauern, sagte Radke. “Bei diesem Flugzeugmuster, was ist in den letzten zwei, drei Monaten passiert? Da verschwindet ein Flugzeug ganz einfach vom Radar, keiner weiß, wo es ist. Ein anderes Flugzeug gleichen Baumusters wird eben verunfallt, weiß man auch noch nicht so richtig, was damit geschehen ist”, so Radke.

Bei dem Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen waren am Dienstag alle 150 Insassen ums Leben gekommen (Reuters)

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Welt
  • Germanwings-Absturz: Kollegen beschreiben Andreas L. als "netten, jungen Mann"