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Gerichtsmedizin: Rektor droht mit Schließung

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Der Rektor der Medizinischen Universität Wien, Wolfgang Schütz, drohte am Freitag mit der Schließung der Wiener Gerichtsmedizin „im Extremfall“, - Schütz fordert einen höheren Kostenersatz.

Schütz präsentierte auch den Nachfolger für den abgesetzten Manfred Hochmeister: Hans Goldenberg, langjähriger Leiter des Instituts für Medizinische Chemie an der Universität Wien, soll interimistisch das Department für Gerichtliche Medizin führen.

Einem im September des Vorjahrs veröffentlichten Rechnungshofbericht zufolge hatten die Gerichtsmediziner der Universität lediglich 15 Prozent ihrer Einnahmen für „Privatgutachten“ abgeführt.

„Das ist nicht ausreichend und ein viel zu niedriger Betrag“, erklärte Schütz auf einer Pressekonferenz. Ihm schwebt pro Obduktion ein Kostenersatz von 650 Euro vor. Für das vergangene Jahr wurden den Gutachtern 420.000 Euro in Rechnung gestellt, allerdings haben diese bisher nur 60.000 Euro bezahlt. Insgesamt belaufen sich die Nachforderungen der Universität auf 600.000 Euro.

„Wenn diese nicht zur Verfügung gestellt werden, muss man disziplinäre Maßnahmen ins Auge fassen“, verkündete der Rektor. Sollte es zu keinem befriedigenden Ergebnis kommen, „würde das bedeuten, dass man den Betrieb herunterfahren und das Institut im Extremfall auflassen muss“, meinte Schütz.

Eine Lösung dieses Problems müsse „in den nächsten Wochen“ gefunden werden, ansonsten werde die Universität ihre Ressourcen nicht mehr zur Verfügung stellen, teilte Schütz mit. Die Wiener Gerichtsmedizin leidet übrigens jetzt schon an Personalknappheit:
Vier Sachverständige haben das Institut verlassen.

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