Baigent und Leigh hatten dem US-Autor vorgeworfen, er habe die Idee und Argumente für seinen Erfolgsroman Sakrileg aus ihrem Sachbuch The Holy Blood and The Holy Grail (Der heilige Gral und seine Erben) gestohlen. Der Gerichtsentscheid zeige, dass diese Behauptung völlig unbegründet war, erklärte der 41-jährige Brown am Freitag.
Brown zeigte sich nach wie vor erstaunt, dass die beiden Briten den Fall überhaupt vor Gericht gebracht hätten. Browns Werk beruht wie das Buch der Kläger auf der Annahme, Jesus Christus habe Maria Magdalena geheiratet und mit ihr Kinder gezeugt. Sakrileg war 2003 veröffentlicht worden und verkaufte sich seitdem weltweit mehr als 30 Millionen mal.
Bei einem Erfolg der Klage von Baigent und Leigh hätte das Verbot von Sakrileg gedroht. Damit wäre der für Mai geplante Kino-Start der Romanverfilmung mit Tom Hanks und Audrey Tautou in Gefahr geraten. Brown hatte einen ersten Plagiatsprozess in den USA bereits gewonnen.
Es wäre falsch, wenn Autoren von Belletristik ihre Werke der eingehenden Prüfung durch Autoren vorgeblicher Geschichtsbücher unterziehen müssten, so wie dies bei Sakrileg der Fall gewesen sei, erklärte Richter Smith in seiner 71-seitigen Begründung. Die Kläger hätten sich auf eine selektive Zahl von Tatsachen und Ideen gestützt, die für den Rechtsstreit künstlich aus dem Buch genommen worden seien.
Brown sagte, er freue sich darauf, sich nun auf seinen nächsten Roman zu konzentrieren. Ich freue mich über das heutige Ergebnis, nicht nur aus persönlicher Sicht, sondern auch als Romanautor, erklärte Brown. Der Verlag Random House erklärte, der Fall hätte nie vor Gericht kommen dürfen. Dies habe man den Klägern auch wiederholt zu vermitteln versucht, sagte Gail Rebuck vom Vorstand des Verlags.
Brown hatte im Prozess bestätigt, dass er und seine Frau Blythe, die einen Großteil der Informationen für den Thriller recherchiert hat, vor der Arbeit an Sakrileg auch Der heilige Gral und seine Erben gelesen haben. In sein Werk seien darüber hinaus jedoch Informationen aus 38 weiteren Büchern und hunderten Dokumenten eingeflossen. Die Verteidigung führte an, dass die verwendeten Ideen über das Leben von Jesus Christus so allgemein seien, dass sie nicht gesetzlich geschützt werden könnten.
Vor der Urteilsverkündung erklärte eine Londoner Expertin für Urheberrecht, ein Sieg für Leigh und Baigent würde die Arbeit von Romanautoren deutlich erschweren. Es würde die Frage aufwerfen, wie sie für einen historischen Roman recherchieren können, ohne von dem Historiker der Urheberrechtsverletzung beschuldigt zu werden, der das Hauptwerk zu dem betreffenden Thema geschrieben hat, sagte die Juristin Fiona Crawley.
Seit der Plagiatsprozess in den Schlagzeilen war, verkaufte sich das 24 Jahre alte Buch von Baigent und Leigh deutlich besser: In Großbritannien werden davon 7.000 Exemplare pro Woche verkauft gegenüber einige hundert in der Zeit zuvor. Möglicherweise kommen auf sie nun Kosten für den Rechtsstreit zu, die von Experten auf mehr als eine Million Pfund (1,45 Millionen Euro) geschätzt werden.
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