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Georg Niedermühlbichler wird neuer Landesparteisekretär der Wiener SPÖ

Christian Deutsch ist zurückgetreten - nun steht die Nachfolge fest
Christian Deutsch ist zurückgetreten - nun steht die Nachfolge fest ©APA
Es ist fix: Der neue Landesparteisekretär der Wiener SPÖ heißt Georg Niedermühlbichler. Der rote Gemeinderatsabgeordnete tritt Anfang August die Nachfolge des scheidenden Parteimanagers Christian Deutsch an.
Deutsch tritt zurück
Spekulationen um Personal

Das teilte der Landesparteichef, Bürgermeister Michael Häupl, am Mittwoch im Gespräch mit Journalisten mit.

Deutsch-Rücktritt: Niedermühlbichler folgt nach

Deutsch hatte Anfang der Woche seinen Rücktritt erklärt. Er wolle damit eine Neuaufstellung des Landesparteisekretariats für zukünftige Herausforderungen vor der Wien-Wahl 2015 ermöglichen, so seine Begründung.

Sein Nachfolger Georg Niedermühlbichler sitzt seit 2005 im Gemeinderat und war vorher stellvertretender Bezirksvorsteher im ersten Bezirk. Seit 2008 ist er auch Präsident der Österreichischen Mietervereinigung.

SPÖ-Hoffnungsträger und Integrationsfigur

Die Wiener SPÖ hat einen neuen Hoffnungsträger: Der gebürtige Tiroler Georg Niedermühlbichler (48) gilt als erfolgreicher Manager und Integrationsfigur, dem zugetraut wird, dass er im Wahlkampf nicht nur die rote Basis mobilisieren, sondern sowohl Rot-Grün-Befürworter als auch Skeptiker ansprechen kann.

Niedermühlbichler wurde am 16. Februar 1966 in Söll in Tirol geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Elektroinstallateur, bevor er 1981 eine Lehre als Einzelhandelskaufmann begann. Er übersiedelte nach Wien und begann 1984 seine politische Karriere in der SPÖ als Vorsitzender der SJ-Wien Innere Stadt – ein Bezirk, mit dem er auch später noch verbunden bleiben sollte. Nebenbei arbeitete er bei Wienstrom.

Werdegang Niedermühlbichler

1994 wurde er Mitglied des Bezirksparteivorstandes der Inneren Stadt, 1996 Bezirksrat. Von 1996 bis 2006 war er schließlich Bezirksgeschäftsführer der SPÖ im ersten Bezirk, von 2001 bis 2005 bekleidete er das Amt des Bezirksvorsteher-Stellvertreters in der ÖVP-dominierten City. Die Anliegen und Bedürfnisse der Bewohner der inneren Bezirke sind dem Präsidenten der Mietervereinigung daher nicht fremd, dafür fehlt ihm die Verwurzelung in einer der roten Bastionen wie etwa Simmering oder Floridsdorf.

2005 zog er für die SPÖ in den Wiener Gemeinderat und Landtag ein, seit Februar 2008 ist er Bezirksvorsitzender der SPÖ Innere Stadt. In den vergangenen Jahren beschäftigte sich der heute 48-Jährige allerdings vorrangig mit einem klassischen SPÖ-Thema: dem leistbaren Wohnen, das wohl auch im kommenden Wahlkampf eine wichtige Rolle spielen wird.

Geschäftsführer der Österreichischen Mietervereinigung

2007 wurde Niedermühlbichler Bundesgeschäftsführer der Österreichischen Mietervereinigung, seit März 2008 ist er dort Präsident. Immer wieder plädierte er in dieser Funktion etwa für Mietpreisobergrenzen und sprach sich gegen steigende Belastungen für Mieter und hohe Maklerprovisionen aus. In seiner Rolle als Mietervereinigungspräsident war er daher häufig präsenter als mit anderen politischen Themen.

Nun erhofft sich die SPÖ von Niedermühlbichler, der schon länger als Kandidat für eine wichtige Position innerhalb der Partei galt und in den vergangenen Tagen immer wieder als Favorit für den Job als Parteimanager gehandelt wurde, einen Boost für die kommende Wien-Wahl 2015. Immerhin hat Bürgermeister Michael Häupl mit der Rückeroberung der absoluten Mehrheit das Wahlziel relativ hochgesteckt.

Privatleben des SPÖ-Nachfolgers

Georg Niedermühlbichler ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Sportlich betätigt er sich etwa fußballerisch im FC Rotes Wien. Wobei er als Austria-Fan auch eine Leidenschaft mit seinem Parteichef Michael Häupl teilt.
(apa/red)

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