Wie das ORF-Radio Oberösterreich am Dienstag berichtete, soll eine steirische Firma 26 Tonnen davon aus Italien importiert haben. Abnehmer waren u.a. ein Salzburger Betrieb, der die Verunreinigung bemerkt habe, und der Backmittelhersteller und Kornspitz-Erfinder backaldrin mit Sitz in Asten bei Linz. Vier Kilogramm seien in den Verkauf gelangt, den Rest habe man zurückholen können, erklärte das oberösterreichische Unternehmen.
“Nachdem wir verspätet von diesem Lieferanten informiert wurden, haben wir unverzüglich alle erforderlichen Schritte in die Wege geleitet”, betonte backaldrin-Pressesprecher Jürgen Reimann in einer Aussendung. Man habe umgehend die Lebensmittelversuchsanstalt in Linz und die Bio-Kontrollstelle informiert. Alle Backgrundstoffe, die mit Leinsamen des Lieferanten hergestellt wurden, seien sofort gesperrt und die Anlagen gereinigt worden. Jene Kunden, die mit dem Backgrundstoff beliefert wurden, habe man unmittelbar nach Bekanntwerden informiert und alle Leinsamen in den Lagern sperren lassen, so Reimann.
“Hätte uns der Lieferant rechtzeitig informiert, hätte die Ware erst gar nicht unser Haus verlassen”, so der Pressesprecher. Alle internen Systeme der Kontrolle und Qualitätssicherung hätten rasch und einwandfrei funktioniert. Die etwas mehr als zwei Tonnen Leinsamen, die an backaldrin geliefert worden seien, würden etwa zwei Promille der Menge entsprechen, die das Unternehmen im Jahr verarbeite.
“Der GVO-Fund zeigt, dass die EU-Importkontrollen drastisch verbessert werden müssen”, betonte der zuständige oberösterreichische Landesrat Rudi Anschober (G) in einer Aussendung. Der Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen sinke zwar innerhalb der Europäischen Union deutlich, nehme aber in anderen Teilen der Welt – Brasilien, Argentinien, Kanada und den USA – deutlich zu. Nach Ansicht Anschobers müssten die EU-Regeln geändert werden, damit es nicht mehr möglich ist, dass eine Ware vor dem Vorliegen von Kontrollergebnissen ausgeliefert wird. Der Landesrat will sich an die EU-Kommission wenden.
Der Verzehr der veränderten Leinsamen gelte als nicht gesundheitsgefährdend, so der ORF. Das kanadische Gen sei aber in der EU nicht zugelassen. Bereits im Oktober hatte gentechnisch veränderter Leinsamen aus Kanada für Aufregung gesorgt, Produkte wurden vom Markt genommen.
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