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Genner zu Asylpolitik: "Österreich betreibt eine Politik der Abschreckung"

Susanne Scholl und Michael Genner sind heute Abend zu Gast im Theater Kosmus.
Susanne Scholl und Michael Genner sind heute Abend zu Gast im Theater Kosmus. ©VOL.AT/Markus Sturn
Schwarzach - Die Journalistin Susanne Scholl und "Asyl in Not"-Chef Michael Genner sind scharfe Kritiker der österreichischen Einwanderungspolitik. Heute Abend sind sie im Theater Kosmos zum Thema "Asyl ist Menschenrecht" zu Gast. Wir trafen sie vorab zum Gespräch.
Scholl und Genner zu Asylpolitik

Von der Politik zeigt sich Susanne Scholl enttäuscht. Dass Asyl ein Menschenrecht ist, habe sich nicht bis zu den politischen Entscheidungsträgern herumgesprochen. Die seien offensichtlich der Meinung, “dass alle, die flüchten, das eigentlich nur tun, um sich Vorteile zu erschleichen, die ihnen gar nicht zustehen.”

Genner: “Politik der Abschreckung”

Michael Genner legt wenig diplomatisch nach: “Österreich betreibt eine Politik der Abschreckung und bricht fortwährend die Genfer Flüchtlingskonvention und die Europäische Menschenrechtskonvention.” Man sorge absichtlich dafür, dass es den Flüchtlingen “nicht gut” gehe, damit diese nicht auf die Idee kommen würden, hier zu bleiben. Das Asylverfahren sei nur eine  “Lotterie” und ein “Gnadenakt” – “wer Glück hat, kommt durch”. Auch an der europäischen Asylpolitik lässte der streitbare Kämpfer für Menschenrechte kein gutes Haar: “Dublin ist das große Asylverhinderungsinstrument”. Nicht einzusehen sei es, dass Flüchtlinge dazu gezwungen seien, in jenem Land um Asyl anzusuchen, wo sie erstmals die Grenze der EU überquerten. 

Scholl und Genner sind heute Abend zu Gast im Theater Kosmus in Bregenz. Beginn der Diskussion zum Thema “Asyl ist Menschenrecht” ist um 20 Uhr. (MST)

Scholl und Genner im Interview

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