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Gemeinsam singen verbindet

Die Organisatoren des Kontakt Chors bei den Proben in Feldkirch.
Die Organisatoren des Kontakt Chors bei den Proben in Feldkirch. ©Emir T. Uysal
„Kontakt Chor“ schafft Verbindung zwischen Vorarlberger und Flüchtlinge.
Kontakt Chor

Feldkirch. (etu) In der Küche im Schulbrüderheim Feldkirch hat Ulrich „Gaul“ Gabriel erstmals zum gemeinsamen singen aufgerufen. Schnell fand es großen Anklang bei den Asylwerbern. So musste aus Platzgründen ins Theater am Saumarkt umdisponiert werden, seither wurde wöchentlich geprobt – bis zum großen Flüchtlingsfest im Reichenfeld, wo erstmals die 50 Mitglieder des Chores ihre Stücke vor großem Publikum vortrugen. „Es war ein bedeutender Moment für uns alle“, merkt Gabriel an. Aber nicht nur Flüchtlinge sind Teil dieser Initiative: Viele Feldkircher singen begeistert mit und schaffen somit eine Verbindung zwischen den fremden Länden.

 

Gesellschaftlicher Aspekt

Die Organisatoren, Stefan Alton, Ulrich Rein, Barbara Bohle, Brigitte Theisen und Ulrich Gabriel haben bei diesem Projekt vorallem den gesellschaftlichen Aspekt ins Auge gefasst. „Wir lernen uns Woche für Woche besser kennen – und mit der Zeit entstand eine Vertrautheit zwischen den Menschen. Wir fühlen uns in der Gruppe sehr wohl“, fügt Theisen hinzu. Der „Kontakt Chor“ schafft durch Auftritte den öffentlichen Kontakt zu den Mitmenschen. So hinterlassen die Einlagen auch für Vorarlberger einen durchaus positiven Eindruck und Bewusstsein für Asylwerber. Der Sprechchor fördert ebenso den Sprachklang der Flüchtlinge ­­ – gewisse Textpassagen werden auch in Arabisch und Deutsch gesungen. 

Die Organisatoren wollen allen Teilnehmern ein Zeugnis ausstellen, die mindestens 30 Proben absolviert haben. Seit dieser Woche finden die Proben im IFS Saal (Schießstätte 14, Ganahl-Areal) statt. Dort verabschiedeten die Mitglieder Ammar Alashqar, der demnächst zu seiner Familie nach Wien ziehen wird. Als Dank und Denkanstoß, spielte er einen Rap-Text auf syrisch ab, wo es um die Flucht nach Österreich ging. In den letzten Zeilen hieß es auf Englisch: „Ich komme aus dem gefährlichsten Land der Welt, obwohl die meisten von uns friedvolle Menschen sind.“

Ab kommenden Monat, 2. November, lädt die Initiative auch zum öffentlichen singen und mitsingen ins Theater am Saumarkt ein.

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