Die Caritas Vorarlberg präsentierte heute im Rhomberghaus in Dornbirn ihren Jahresbericht.
Über 13.000 Vorarlberger und rund 320.000 Menschen im Ausland konnten laut Caritasdirektor Peter Klinger 2009 beraten, begleitet und unterstützt werden.
Der Jahresbericht zeigt allerdings deutlich, dass auch Vorarlberg stark von der Wirtschaftskrise betroffen ist und vermehrt Menschen in die Armutsfalle getrieben werden. Der Durchschnitt der armutsgefährdeten Bevölkerung in Vorarlberg liegt mit 18,2 Prozent über dem österreichischen Durchschnitt von 12,4 Prozent. In Zahlen heißt das, dass 45.800 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger armutsgefährdet sind und 22.000 von ihnen leben in manifester Armut. Das bedeutet, dass sie zum Beispiel ihre Wohnung nicht angemessen heizen können und unerwartete Ausgaben für sie nicht zu bewältigen sind. Das bekommen vor allem die SOS Beratungsstellen zu spüren. Gründe für das Aufsuchen einer solchen sind die hohe psychische Belastung durch Arbeitslosigkeit, Leistungsdruck oder hoher materieller Druck. Diese Probleme sind für viele Menschen psychisch kaum alleine zu bewältigen. Klinger betont, dass derzeit den rund 2.700 Arbeitslosen nur 1.511 offene Stellen gegenüber stehen.
Neue Projekte
Caritasseelsorger Elmar Simma erklärte die neuen Projekte der Caritas. Es soll von nun an so genannte Sozialpaten geben, die sich um einzelne Menschen kümmern können, um ihnen eine Begleithilfe oder eine Starthilfe zu geben. Derzeit gibt es bereits 50 eingeschulte Sozialpaten, darunter auch viele ehrenamtliche Helfer in den Pfarren. Ebenfalls unterstützt werden sollen zukünftig demente Personen und deren Angehörige. So gibt es für diese zum Beispiel die Möglichkeit auf einen siebentägigen Urlaub im Kur- und Gesundheitshotel Bad Rossbad in Krumbach.
Mindestsicherung
Von der groß angekündigten Mindestsicherung ist nicht viel übrig geblieben. Vieles ist noch unklar oder wurde einfach nicht verlautbart. Wie zum Beispiel wie oft die Beiträge ausbezahlt werden oder ob es Heizkostenzuschüsse geben wird. Auch die hohen Lebenserhaltungskosten in Vorarlberg müssen berücksichtigt werden. “Wenn es eine bundesweite Regelung gibt bedeutet das für Vorarlberg eine Nivellierung nach unten” befürchtet Klinger. In Vorarlberg war die Sozialhilfeleistung bis jetzt immer höher. Was also für die anderen Bundesländer eine deutliche Verbesserung ist, bedeutet für uns vielleicht einen Euro mehr pro Tag. Einzig positiv ist aus seiner Sicht die Einführung der E-Card für alle Menschen um soziale Ausgrenzung zu verhindern.
Die Caritas fordert deshalb ein Verschlechterungsverbot auch für zukünftige Fälle, Altersstaffelung beim Kindergeld und die Einführung eines Mindestlohns. “Arbeitsleistung muss rentabel sein!”
Caritas & Du
Trotz der Wirtschaftskrise sind die Spenden letztes Jahr gegenüber 2008 gestiegen. Insgesamt konnten 3,8 Millionen Euro zur Hilfe im In- und Ausland gesammelt werden. Wer spendet kann zukünftig sagen: “Caritas & Ich”.
Arbeitslosenzahlen in Vorarlberg
2008: 8.421 Menschen
2009: 11.166 Menschen
30. Mai 2010: 10.980 Menschen
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