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VN-Interview: mit Christoph Gmeiner Dirigent des MV Concordia

Hat die musikalische Leitung beim MV Concordia übernommen: Christoph Gmeiner.
Hat die musikalische Leitung beim MV Concordia übernommen: Christoph Gmeiner. ©Bernhard Tost
Dirigent Christoph Gmeiner vom MV Concordia

Spurensucher im Land der Töne

Christoph Gmeiner hat die musikalische Leitung des MV Concordia übernommen.

Lustenau: Er ist genau das, was man einen Vollblutmusiker nennt. Er spielt exzellent Trompete und Flügelhorn, lernte das Klavier spielen an der Rheintalischen Musikschule in Lustenau, dirigierte ein Jahr lang äußerst erfolgreich die Jugendkapelle der Bürgermusik Wolfurt und ist seit September musikalischer Leiter des MV Concordia. Die VN-Heimat traf den engagierten Dirigenten Christoph Gmeiner zum Interview.

Was ist es für ein Gefühl, eines der erfolgreichsten Blasorchester zu dirigieren?

Christoph Gmeiner: Es ist ein erhebendes, sehr schönes Gefühl das mich auch mit einem gewissen Stolz erfüllt. Eines der erfolgreichsten Blasorchester ist vielleicht nicht ganz die richtige Ausdrucksweise, ich würde es eher als ein sehr gut aufgestelltes Blasorchester bezeichnen. Es besitzt nicht nur viel Disziplin sondern auch ein gutes Gefühl für die Musik. Musik und die Liebe zur Musik sind Gegner jeglicher Routine.

Wie ist Ihr Bild vom Dirigenten? Ist er Kapellmeister, Visionär, Manager oder Showstar?

Christoph Gmeiner: Die Anforderungen an den Dirigenten haben sich in den letzten Jahren ein wenig verändert. Nicht für das Publikum – da ist das Bild immer noch das gleiche: Der Dirigent ist die Identifikationsfigur wie vor dreißig Jahren. Wir haben heute – und das nicht nur in großen Blasorchestern – so gut ausgebildete Musiker und Jungmusiker, dass man als Dirigent vor allem die Energien in eine Richtung lenken muss. Die Richtung für diese Energien zu bestimmen, ist reizvoll und doch eine große Herausforderung.

Was waren und sind denn für Sie prägende Dirigentenpersönlichkeiten?

Christoph Gmeiner: Für mich eine besondere Persönlichkeit stellt Sire Simon Rattle ( Chefdirigent der Berliner Philharmoniker und künstlerischer Leiter der Berliner Philharmonie) dar. Im Bereich der Blasmusik durfte ich bei einem Seminar Bekanntschaft mit Peter Vierneisel machen, welcher mich, mit seiner Art und Weise mit Laien- sowie auch mit Profiorchestern zu arbeiten, sehr überzeugt hat.

Was ist Ihre eigene musikalische “Strategie”? Welche Schwerpunkte setzen Sie beim MV Concordia?

Christoph Gmeiner: Um auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren zu können, setzen wir auf neue Wege ohne jedoch das Traditionelle aufzugeben. Schwerpunkte sind die Jugendarbeit unter Jugendkapellmeister Karl-Heinz Schlachter und Jugendreferent Joachim Flatz, sowie gemeinsame Veranstaltungen. Ein Musical für Blasorchester aufzuführen könnte so ein neuer Weg sein.

Gibt es dabei bestimmte Komponisten oder Genres die Sie bevorzugen?

Christoph Gmeiner: Natürlich bevorzuge ich bestimmte Stile. Aber es gibt auch Musik, die mir gefällt, auch wenn ich sie selbst noch nie gespielt habe: Rockmusik zum Beispiel. Selbst wenn ich zu einem Genre keine Beziehung finde, heißt das noch lange nicht, dass die Musik schlecht ist. Es gibt heute Komponisten, die sich sogar mit diesen Genres in Verbindung mit Blasorchestern auseinandersetzen. Bei den Komponisten für Blasmusik bevorzuge ich Alfred Reed, Jakob de Haan oder Johan de Meij.

Wie sehen Sie generell die Zukunft der Blasmusik?

Christoph Gmeiner: Allgemein gesehen ist diese Musik zeitlos. Wenngleich auch große Herausforderungen anstehen. Es wird immer interessierte Personen für Blasmusik geben. Sie zu motivieren ihr Hobby mit voller Energie, bzw. vollem Einsatz auszuüben, ist eine Aufgabe, die in Zukunft große Anforderungen an die Leiter von Blaskapellen stellen wird. Man sollte sich auch nicht scheuen weiterhin im Festzelt bzw. mit Marschmusik aufzutreten, denn die Menschen haben diese Musik stets für unterhaltend betrachtet.

Manche Orchester nehmen an vielen Wettbewerben teil. Sind bei Ihnen auch Wettbewerbsteilnahmen geplant?

Christoph Gmeiner: Das möchte ich für die Zukunft nicht azsschließen.

Wann geben Sie Ihr erstes Konzert?
Christoph Gmeiner: Beim Kirchweihfest am Sonntag dem 18. September werde ich erstmals die Concordia dirigieren. Eine große Herausforderung für die Musikanten und mich wird dann das Frühjahreskonzert am 14. April 2012.

Vielen Dank für das Gespräch.

Zur Person: Christoph Gmeiner Dirigent des MV Concordia
Wohnort: Lustenau
Beruf: Konstrukteur
Welche Musik mögen Sie? Alles, wenn es gut ist.
Bevorzugter Komponist: Alfred Reed
Lebensmotto: Optimistisch in die Zukunft blicken.

Kontakt zu Christoph Gmeiner und dem MV Concordia über Obmann Michael Bösch Tel.: 0664 / 911 0251

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