Im voll besetzten Lesesalon ging Leonhard Paulmichl der Frage nach, soll Dichtung das Leben ändern bzw. bessern. Der Vortrag fand im Rahmen der Reihe “Literaturforum Generation 55plus” statt, die der ehemalige ORF-Intendant leitet.
Bei der interessanten und komplexen Fragestellung ließ Leonhard Paulmichl zwei deutsche Schriftsteller zu Wort kommen, die unterschiedlicher nicht sein können. Für Gottfried Benn (1886-1956) galt unumstößlich die Auffassung, dass Kunst brotlos macht und das Leben nicht bessern kann, weder in sozialer noch kultureller Hinsicht. Benn war zeitlebens auf die Einkünfte aus seiner Tätigkeit als Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten angewiesen.
Im zweiten Teil seines Vortrags erörterte Leonhard Paulmichl ausführlich die philosophischen und religiösen Ansätze von Reinhold Schneider (1903-1958), der die Skepsis Benns gegen die sogenannte “engagierte Literatur” überhaupt nicht teilte, im Gegenteil, er schrieb flammende Geschichtsdichtungen, voller Vitalität, Dynamik und sinnlicher Schönheit. Bei aller Strenge des Gedanklichen und eiserner Begrenzung auf Religiöses, glaubte der von den Nazis verfolgte Dichter Reinhold Schneider an die unumstößliche Kraft und Macht der Dichtung.
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