Monate haben Gegner und Betreiber des neuen Salzmann-Hafens gewartet. Jetzt fiel die Entscheidung: Der geplante Totalumbau der in die Jahre gekommenen Hafenanlage wird einer Umweltverträglichkeitsprüfung unterzogen. Das teilte Landesrat Erich Schwärzler gestern nach der Regierungssitzung den Medien mit.
Umfangreiche Erhebungen
Die umfangreichen verwaltungsbehördlichen Erhebungen hätten ergeben, dass für das geplante Projekt Hafen Salzmann am Rohrspitz in Fußach eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist. Durch diese Entscheidung ist im Behördenverfahren die Wahrnehmung der Interessen des Natur- und Umweltschutzes gewährleistet, so Umweltlandesrat Schwärzler.
Dass die Behörde u. a. die vorgesehene Errichtung von Tiefgarage und Bootsgarage im Natura-2000-Gebiet, letztlich der Argumentation von Naturschutzanwältin Katharina Lins folgend einer neuerlichen Prüfung unterziehen würde, war zu erwarten gewesen. Seitens des Bauwerbers zeigte sich Baumeister Michael Hassler denn auch mäßig überrascht. Wenngleich ihn die Informationsweise schon befremdet. Wir haben noch keine Post bekommen, beteuerte er Dienstagabend gegenüber den VN: Das ist ja toll. Mittlerweile erfährt mans über die Medien.
In der Umweltabteilung des Landes hat Mag. Andrea Gasser-Rosenberg Gutachten und Argumente gegeneinander abgewogen. Abteilungsvorstand Dr. Reinhard Bösch hatte die Entscheidung des Landes noch im März angekündigt und damit haarscharf recht behalten.
Ein allfälliger Baubeginn des Projekts wird sich somit um weitere Monate hinauszögern, und für Michael Hassler steht fest, dass in diesem Jahr nicht mehr gebaut wird. Frühestens 2012 fahren am Rohrspitz die Bagger auf. Das Millionen-Projekt wird immer mehr zur unendlichen Geschichte.
Zur Erinnerung: Im Februar 2010 hat die BH Bregenz das Verfahren über einen groß angelegten Umbau der Freizeitanlage am Salzmann-Hafen eröffnet. Die Yachting Salzmann GmbH hatte den Architekten Carlo Baumschlager engagiert und gab stolz den geplanten Neubau ihres Restaurants bekannt. Sie will ein Klein-Hotel in das Gebäude integrieren. Eine Tiefgarage für 220 Autos soll die oberirdischen Parkplätze ersetzen. Eine zweite Tiefgarage mit 34 Bootsliegeplätzen stünde für Motorboote offen.
Die Gegner formierten sich sofort. Auf der Plattform Unser Rohrspitz sammelten sie bis gestern 5403 Unterschriften und ließen erkennen, dass sie bis zum Äußersten gehen würden. Das zeigte Wirkung. Naturschutzanwältin Katharina Lins hat die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beantragt. Ob Hassler gegen die Entscheidung des Landes berufen wird? Eher nicht, sagte er Dienstagabend, wollte sich aber noch mit seinem Bauherren Salzmann bereden.
Die Hürden von Umwelterheblichkeitsprüfung und strategischer Umweltverträglichkeitsprüfung hat das Projekt Rohrspitz bereits genommen.
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