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Bauherren Forum für integrale Planung

Christoph M. Achammer, Univ.-Prof., Dipl.-Ing., Architekt
Christoph M. Achammer, Univ.-Prof., Dipl.-Ing., Architekt ©Edith Rhomberg
IG Lebenszyklus Hochbau

Verein IG Lebenszyklus Hochbau startet Informationsreihe in Dornbirn.

 

Dornbirn. In seinen Eigenschaften als Architekt und Universitätsprofessor sowie als CEO von ATP architekten ingenieure, Mit-Initiatoren der IG Lebenszyklus Hochbau, ließ Christoph M. Achammer bei seinem Impuls Referat in Dornbirn aufhorchen. Verantwortliche für Bauprojekte und deren Bewirtschaftung waren eingeladen, am ersten Bauherren-Forum der IG Lebenszyklus Hochbau teilzunehmen. Die Bauherren-Foren sind eine österreichweite Roadshow, bei der jeweils ein Bauherr die Gastgeberrolle übernimmt und lebenszyklusorientiertes Vorgehen anhand eines Best-Practice-Beispiels veranschaulicht. In Dornbirn übernahm diese Rolle die Zumtobel Gruppe. „Wir haben mit dem Projekt KOMPASS einen nachhaltigen Plan für den Ausbau des Standorts entwickelt. Mit diesem Projekt zeigen wir, wie Standortentwicklung hinsichtlich Produktions-, Logistik und administrativer Prozesse nachhaltig gestaltet werden kann“, so Clemens Bechter, Projektleiter bei Zumtobel.

„Um die Verantwortung wahrzunehmen, müssen die Bauprozesse geändert werden“, fordert Achammer, denn, „Gebäude und ihre Nutzer sind verantwortlich für fast 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs, für rund 30 Prozent der CO2-Emmissionen und für 40 bis 50 Prozent des Ressourcenverbrauchs“, ergänzt er. Gleichzeitig ermutigt Christoph Achammer von ATP die Errichter von Firmengebäuden und öffentlichen Bauten, aber auch die Erbauer von Mehr- und Einfamilienhäusern, die Anwendung der integralen Planung von Anfang an einzufordern. Damit meint er, dass der Ablauf von Planung, Errichtung und Bewirtschaftung nicht wie bisher in der klassischen Reihenfolge – einer nach dem anderen, mit vielen Schnittstellen und möglichen Fehlerquellen – sondern von Anfang an von den Beteiligten gemeinsam erfolgen müsse.  Es gelte, alle Phasen im Lebenszyklus eines Gebäudes einzubeziehen.

Der Aufbau eines Lebenszyklus-Projekts

Ausgehend von der ersten Idee wird die Strategie erarbeitet, in der Folge konkretisiert und deren Machbarkeit überprüft.  Das Projekt wird sodann integral und anforderungskonform geplant und nach der Genehmigung seine Realisierung beschlossen. Die ausführungsreife Planung wird baulich umgesetzt und in die Nutzungsphase überführt. Im Anschluss daran läuft der optimierte Regelbetrieb und arbeitet für das Kerngeschäft respektive für die zugedachte Nutzung. Instandsetzungen und Umnutzungen sind organisiert und am Ende der Lebenszeit schließlich bietet das Gebäude im Rückbau Ressourcen für Neues.

„Dem Bauherrn fällt die zentrale Rolle als Entscheider zu“, betont Achammer, der vehement gegen die Verschwendung von Ressourcen und Kosten eintritt. Er sieht ein Einsparungspotential von 30 Prozent beim nachhaltigen Bauen, wie es die IG Lebenszyklus Hochbau verlangt. Außerdem sei zu erwarten, dass künftige Richtlinien das Sparen konkret einfordern werden.

Als wenig zweckmäßig bezeichnet Christoph Achammer hingegen, dass Gebäuden für eine gewisse Kälteperiode ein „Daunenmantel“ für das ganze Jahr übergestülpt wird und darüber hinaus in diese Maßnahme immense öffentliche Fördergelder fließen.

Mit einem seiner Lieblingszitate von Adolf Loos schloss Achammer seine Ausführungen zum Thema integrale Planung: „Nur ein ganz kleiner Teil der Architektur gehört der Kunst an: das Grabmal und das Denkmal. Alles, was einem Zweck dient, ist aus dem Reiche der Kunst auszuschließen!“

Weitere Informationen unter:

www.ig-lebenszyklus.at

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