Eine Alarmfahndung wurde ausgelöst, Autos in ganz Vorarlberg kontrolliert. Doch bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Raub vom Filialleiter nur vorgetäuscht war. Als er sich selbst Reizgas ins Gesicht sprühte und in die Raiffeisenlandesbank in der Rheinstraße torkelte, hatte er die Ledertasche mit den Geldbündeln längst einem Bekannten übergeben. Doch alle glaubten zunächst die Geschichte vom Überfall.
Mittlerweile verstorben
Der Filialleiter muss sich nicht mehr wegen des getürkten Überfalls vor Gericht verantworten. Er war bereits damals schwer krank und verstarb Anfang Mai. Doch sein 34-jähriger Freund, ein Türke aus Hard, stand gestern wegen Hehlerei vor Gericht. Ihm hatte der frustrierte Filialleiter zuvor erzählt, er werde Gelder abzweigen, weil er zu wenig Geld verdiene und es in letzter Zeit nur mehr Ärger mit den Vorgesetzten gäbe. Von 150.000 Euro war konkret die Rede. Dennoch stritt der Angeklagte gestern ab, etwas von dem getürkten Raubüberfall gewusst zu haben.
Versteckt hat der Hehler die Beute des Filialleiters auf dem Dachboden seines Hauses in Hard, wo sie die Gendarmerie sicherstellte. Für eine Beteiligung gibt es jedoch keinen Hinweis. Vielmehr wollte der bislang Unbescholtene seinem Freund einen Gefallen tun, behauptete er vor Gericht. “Es war ein falsch verstandener Freundschaftsdienst”, begründete Richter Karl Mayer die milde Mindeststrafe von sechs Monaten auf Bewährung.
Mayer glaubte dem 34-Jährigen allerdings nicht, dass er nicht in die Pläne des geplanten Überfalls eingeweiht war. Der Verurteilte nahm die Strafe bereitwillig an.
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