Prompt kamen die beiden jeweils rund 20 Tonnen schweren Waggons ins Rollen.
Den beiden Fahrdienstleitern Georg Laublättner aus Dalaas und Franz Ladner aus Schnann bei Pettneu, die beide in Bludenz ihren Dienst versahen, ist es zu verdanken, dass kein Unglück passierte.
Jedes Gleis, das besetzt ist oder besetzt wird, wird auf unserem Computer rot ausgeleuchtet, erklärt Laublättner. Als wir das Licht sahen und die Waggons hörten, haben wir uns gewundert, weil es keine Verschubaufträge gab.
Zwei Möglichkeiten . . .
Die beiden Männer reagierten sofort: Was ist zu tun, damit nichts passiert? Laublättner:
Es gab nur zwei Möglichkeiten: entweder die Waggons sofort entgleisen lassen oder auf der Strecke lassen, wenn die Strecke frei ist. Die Situation wurde mit dem Bahnhof Feldkirch abgeklärt. Es wurde vereinbart, die Gleise sofort frei zu machen. Züge wurden zurückgehalten, andere auf Seitengleise gestellt. Erst als hundertprozentig sicher war, dass keine Menschen gefährdet sind, ließ man die Waggons weiterrollen. In Frastanz versuchte man die Wagen mit Hemmschuhen zu stoppen. Vergebens. Die Waggons rollten weiter. Am Bahnhof Feldkirch vorbei. Erst kurz vor Rankweil gelang es, die tonnenschweren Kaliber einzubremsen.
Gefälle und Wind
Wie können so schwere Güterwaggons ins Rollen kommen? René Zumtobel, Pressesprecher der ÖBB: Es genügt schon ein ganz kleines Gefälle von wenigen Promill – wie zwischen Bludenz und Feldkirch! Und wenn noch starker Wind dazukommt, kommen auch tonnenschwere Waggons ins Rollen. Die Fahndung der Gendarmerie nach den Bahnfrevlern läuft.
Glänzend reagiert
Georg Laublättner und Franz Ladner haben glänzend reagiert, ist René Zumtobel, Pressesprecher der ÖBB, voll des Lobes über die beiden Beamte.
Die beiden Waggons waren ordnungsgemäß gesichert, betont Zumtobel. Die ÖBB haben Anzeige erstattet.
Wichtig war: ruhig bleiben und entscheiden: Was ist zu tun, damit niemand zu Schaden kommt.
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