Es ist die Horrorvorstellung eines jeden Autofahrers: Achtung. Ein Geisterfahrer ist auf der Rheintalautobahn unterwegs. Fahren Sie rechts und überholen Sie nicht, meldet der Verkehrsfunk für eben jenen Abschnitt, auf dem man gerade selbst unterwegs ist. Im vergangenen Jahr wurden bei der Autobahnpolizei in Vorarlberg 15 Geisterfahrer gemeldet. Acht Mal war ein Lenker zwischen Feldkirch und Hörbranz auf der falschen Spur unterwegs, sieben Mal zwischen Bludenz und Feldkirch. Das sind um neun weniger als noch im Jahr zuvor. Positiv ist auch die Entwicklung bei den Geisterfahrer-Unfällen. 2009 endete eine solche Irrfahrt mit zwei Unfällen und fünf Verletzten. Das abgelaufene Geisterfahrer-Jahr ging ohne Unfälle glimpflich zu Ende. Für diesen Positivtrend gibt es laut Autobahnpolizei Bludenz-Bürs keinen plausiblen Grund. Im nächsten Jahr könnten es genauso gut wieder 24 sein.
Drei Fahrer gestoppt
In drei Fällen gelang es der Polizei, die gefährliche Fahrt zu stoppen. So auch am 14. Februar: Ein 18-Jähriger mit Probeführerschein fuhr bei Nenzing auf der falschen Seite auf die A 14 auf. Erst nach knapp zehn Kilometern konnte ein Polizeibeamter, der mit seinem Privatauto zur Dienststelle unterwegs war, Schlimmeres verhindern. Ein durchgeführter Alkoholtest ergab 1,2 Promille. Geisterfahrern auf der Autobahn drohen nicht nur hohe Verwaltungsstrafen und die Entziehung der Lenkerberechtigung, sie machen sich auch der fahrlässigen Gemeingefährdung strafbar.
Alkohol im Spiel
Laut ÖAMTC ist bei 50 Prozent der Geisterfahrten Alkohol im Spiel. 30 Prozent sind auf Überforderung zurückzuführen. 20 Prozent der Geisterfahrer wenden absichtlich auf der Autobahn oder fahren rückwärts.
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