Gehen, Kommen und Bleiben

Anschauliche Darstellung zum Thema Migration in der Galerie Hollenstein.
Lustenau: Um den Austausch und die Diskussion über Migration, Integration und das Zusammenleben mit Migranten zu fördern, stellten die Gemeindearchivare Dr. Wolfgang Scheffknecht und Oliver Heinzle die Ausstellung “Migration in der Geschichte Lustenaus” zusammen. In seiner Eröffnungsrede betonte Bürgermeister Dr. Kurt Fischer, dass Lustenau seit jeher bestimmten Einwanderungs- und Auswanderungswellen unterlegen war und ist. “Zahllose Menschen kamen im Laufe der Zeit auf der Suche nach neuen Lebensperspektiven in die am Rhein gelegene Gemeinde. Sie kamen aus Italien, dem Trentino und aus Teilen Österreichs, aus Süddeutschland, Jugoslawien und der Türkei, um nur einige Regionen zu nennen”, so Oliver Heinzle. Spannend wie aufschlußreich das Thema “Auswanderung”, dem sich Dr. Wolfgang Scheffknecht in seiner Ansprache widmete: “Zwischen 1850 und 1938 verließen mehr als 400 Lustenauerinnen und Lustenauer ihre Heimat. Dabei denkt man zuerst an Nordamerika, vielleicht noch an Brasilien, das in den 1920er Jahren zum Ziel wurde. Weniger Beachtung fand bislang die Auswanderung nach Böhmen, Ungarn, Elsass-Lothringen und Südwestdeutschland.” Zahlreiche Besucher – darunter etliche Migranten – folgten der Einladung ebenso, wie LAbg. Ernst Hagen und die Gemeindevertreter. “Möge diese Ausstellung dazu beitragen, uns die Angst vor dem Fremden, vor dem “Nicht-Heimischen” zu nehmen”, beteuerte Kulturreferent Daniel Steinhofer abschließend.
Die Ausstellung dauert noch bis 18. Dezember und wird von einem Rahmenprogramm begleitet.
10. Oktober 18:30 Uhr Galerie Hollenstein: Dr. Wolfgang Scheffknecht “Mobilität und Migration in der Geschichte des Reichshofs Lustenau”.