Von Marlies Mohr/VN
Derzeit sind Mitarbeiter des vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) geführten Krebsregisters damit beschäftigt, die Daten von Kinderkrebsfällen zu sichten, die zwischen 1985 und 2016 in Vorarlberg aufgetreten sind. Sie entsprechen damit einem Wunsch der Elterninitiative „prokinderonko“. Konkrete Ursachen für ein gehäuftes Vorkommen zu finden, ist jedoch schwierig.
“Nachweis wird schwierig”
Das bestätigen sowohl der wissenschaftliche Leiter des aks, Hans Concin, wie auch Monika Hackl, Leiterin des bundesweiten Krebsregisters bei der Statistik Austria. Meist spiele bei solchen Häufungen der Zufall eine Rolle. „Deshalb ist es auch im aktuellen Fall extrem unwahrscheinlich, Nachweise zu finden“, meint Concin.
Äußere Einflüsse als Grund?
Treten seltene Erkrankungen plötzlich gehäuft auf, keimt schnell der Verdacht, äußere Einflüsse wie elektromagnetische Felder könnten der Grund dafür sein. „Das wäre natürlich möglich, aber letztlich ist so eine Vermutung schwer festzumachen“, erklärt Monika Hackl. Die gleiche Ansicht vertritt Hans Concin. Trotzdem wurde beschlossen, das Krebsregister nach möglichen Auffälligkeiten bei den Kinderkrebsfällen in Vorarlberg zu durchforsten. Die Arbeit ist aufwendig, weil es nicht um das gesamte Land, sondern nur um eine Region geht, zu der unter anderem einige Hofsteiggemeinden gehören. „Das heißt, wir müssen vergleichen, wie viele Kinder zum damaligen und jetzigen Zeitpunkt in besagter Region wohnten und wohnen und daraus Verhältniszahlen berechnen“, erklärt Concin. Beim Land wurden die nötigen Einwohnerdaten bereits angefordert. Bis wann ein Ergebnis vorliegt, lässt sich schwer einschätzen.
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