Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) erklärte in einem ORF-Interview, Vorarlberg werde einer Lockerung des zwischen Österreich und der Schweiz abgeschlossenen Staatsvertrages über die Lärmbegrenzung am Flugplatz Altenrhein nicht zustimmen.
Die Linienflugverbindung zwischen Vorarlberg und Wien hatte seinerzeit zum Ausbau des Flugplatzes Altenrhein geführt. 1989 wurde der Vorarlberger Fluggesellschaft „Rheintalflug“ die Konzession für Linienflüge Altenrhein – Wien erteilt. 1992 trat die in einem Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz festgelegte Lärmbegrenzung in Kraft. Mit dem „Lärmkorsett“ soll die Lärmbelastung der Bevölkerung in den grenznahen Vorarlberger Gemeinden und im Naturschutzgebiet Rheindelta so gering wie möglich gehalten werden. In den vergangenen Jahren wurden die Verbindungen Altenrhein – Wien stetig ausgeweitet. Derzeit bietet die inzwischen zur AUA-Gruppe gehörende „Rheintalflug“ täglich fünf Flüge Altenrhein – Wien und ebenso viele Flüge Wien – Altenrhein.
Der Betreiber des Flugplatzes Altenrhein, die Airport Altenrhein AG plant seit längerem eine Ausweitung von Linienflügen zu Destinationen innerhalb der Schweiz und zu anderen europäischen Großstädten. Auch der Charterflugbetrieb soll ausgeweitet werden. Die Zahl der Flugbewegungen werde von jährlich 35.000 auf 39.000 angehoben, erklärte Direktor Rene Schmid bei einer Informationsveranstaltung.
Die Vereinbarungen zum Staatsvertrag über die Lärmbegrenzung müssten nur wenig angepasst werden. „Das Jahreslärmkorsett wird uns keine Probleme bereiten, beim Tageslärmkorsett erwarten wir eine gewisse Flexibilität, weil wir etwa an 30 bis 40 Tagen im Jahr extreme Witterungsverhältnisse haben, wo nur von Osten gestartet und gelandet werden kann“. Überschreitungen des Lärmkorsetts würden innerhalb einer gewissen Zeit kompensiert.
Der Vorarlberger Landeshauptmann Herbert Sausgruber stellte in einer ersten Reaktion klar, dass Vorarlberg nicht zu Verhandlungen über eine Aufweichung des Lärmkorsetts bereit sei. Dies habe die Landesregierung den zuständigen Behörden in Wien und Bern, sowie der Airport Altenrhein AG bereits schriftlich mitgeteilt.
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