58 Prozent der Teilnehmer einer Umfrage, die am Montag in der britischen Zeitung „Daily Telegraph“ veröffentlicht wurde, erklärten, sie hielten einen Angriff derzeit nicht für gerechtfertigt. 90 Prozent der Befragten äußerten die Befürchtung, ein militärischen Vorgehen gegen den Irak werde weitere Anschläge wie am 11. September auslösen.
Lediglich 13 Prozent der Befragten erklärten, die Chancen, den irakischen Präsidenten Saddam Hussein zu stürzen, seien ausgezeichnet. 15 Prozent gaben an, eine Militäraktion werde die Stabilität im Nahen Osten fördern, wohingegen 68 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, dass sich die USA und Großbritannien im Falle eines Angriffs gegen den Irak selbst isolieren würden.
Der britische Premierminister Tony Blair sieht sich derzeit selbst in seiner Labour-Partei wachsender Kritik ausgesetzt, weil er im Falle eines US-Militärschlags gegen den Irak bereits seine Unterstützung versichert hatte. Die meisten europäischen Länder, Russland, China und die arabischen Staaten sprechen sich gegen einen solchen Angriff aus.
Die USA werfen dem Irak vor, nach Massenvernichtungswaffen zu streben. US-Präsident George W. Bush hatte erklärt, Saddam mit allen Mitteln stürzen zu wollen und auch einen Angriff gegen den Irak nicht ausgeschlossen. Die USA und die Vereinten Nationen fordern die bedingungslose Fortsetzung der seit 1998 unterbrochenen Waffeninspektionen im Irak. Die Rückkehr der UNO-Inspektoren ist eine entscheidende Bedingung für die Aufhebung der Sanktionen, die die UNO nach der irakischen Invasion in Kuwait 1990 gegen den Irak verhängt hatte. Bush erklärte wiederholt, er habe sich keinen Zeitplan für eine Entscheidung über einen Militärschlag gegen Irak gesetzt.
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