Die Aufarbeitung dieser “dunklen Zeit” ist allerdings nach wie vor aktuell und wichtig. Der erfreuliche Erfolg von “Gedenken.Begehen” – einer Veranstaltung des Ökumenischen Bildungswerkes Bregenz im Spätherbst letzten Jahres – mit Mag. Susanne Emerich bestätigt das.
Das Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus über den “Bregenzer Gedenkweg – Widerstand und Verfolgung 1939 -1945” ist eine ‘kleine’ Erfolgsgeschichte. Die Einrichtung dieses Weges geht auf den Ökumenischen Bodenseekirchentag von 2001 (!) zurück, der unter dem biblischen Motto : “Selig, die keine Gewalt anwenden, denn sie werden das Land erben” (Matthäus, Kap 5) gestanden ist. Von hier aus führt – eine von mehreren – Linien zum höchst begrüßenswerten, aktuellen Projekt eines Mahn- und Denkmals für Deserteure und Vorarlberger_innen die Widerstand geleistet haben.
Seit 2001 jedenfalls erinnern im Stadtgebiet von Bregenz eine Reihe von Gedenktafeln und Straßenbezeichnungen an jene Frauen und Männer, die während der nationalsozialistischen Herrschaft auf ihre ganz persönliche Art und Weise mir ihrem Leben ein Zeichen im Sinne des Geistes der Bergpredigt gesetzt haben. Die Beschäftigung mit Gedächtnisorten ist ein relativ junges Thema und formuliert über “Zeichensetzungen” – wie eben den Bregenzer Gedenkweg – das Selbstverständnis eines Gemeinwesens. Es zeigt, wie Vergangenheit veranschaulicht und Geschichte an nachkommende Generationen weitergegeben werden kann.
Auf Initiative des Ökumenischen Bildungswerks Bregenz begleitete die Historikerin Susanne Emerich im Spätherbstt 2014 drei Mal einen Rundgang auf dem Gedenkweg. An die 50 Personen zeigten reges Interesse. Die Auseinandersetzung mit den Biographien der einzelner Personen stand im Mittelpunkt, denn einzelne Schicksale machen die Geschichte “begreifbarer” als es unfassbare Zahlen – wie z.B. jene von über 6 Millionen ermordeten Juden oder 55 Millionen Opfer des Zweiten Weltkrieges. Auch Schülerinnen und Schüler können sich mit dem Bregenzer Gedenkweg befassen, damit – um mit Theodor W. Adorno zu sprechen – die “Erziehung nach Auschwitz” durch “Aufklärung, die ein geistiges, kulturelles und gesellschaftliches Klima schafft” eine Bewusstmachung dieses dunklen Teils der jüngeren Vergangenheit ermöglicht. Im Frühjahr 2015 besteht dazu wieder die Möglichkeit. (SE/WB)
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