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Gedenken an Widerstandskämpfer

Verteidigungsminister Platter und Militärkommandant Karl Semlitsch bei der Gedenkfeier für die Widerstandskämpfer|&copy APA
Verteidigungsminister Platter und Militärkommandant Karl Semlitsch bei der Gedenkfeier für die Widerstandskämpfer|&copy APA
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges, genau vor 60 Jahren, wurden drei Widerstandskämpfer aus dem Kreis um Carl Szokoll am Spitz in Wien-Floridsdorf von SS-Angehörigen gehängt. Am Donnerstag fand eine Gedenkfeier in Wien statt.

Verteidigungsminister Günther Platter (V) und der Wiener Militärkommandant Karl Semlitsch würdigten im Beisein der Ehrenformation der Garde die Männer mit der Niederlegung eines Kranzes. „Heute verneige ich mich vor Karl Biedermann, Alfred Huth und Rudolf Raschke“, so der Verteidigungsminister.

Platter ehrt Widerstandskämpfer

Zum Höhepunkt des Krieges in Österreich hätten sich diese Soldaten gegen die völlige Zerstörung Wiens gewandt, erinnerte Platter. Deshalb sei ihr Todestag nicht einfach ein Datum, sondern für viele Menschen „mit aufwühlenden Gefühlen verbunden“.

Auch für ihn sei es später eine große Ehre gewesen, den Kopf der Widerstandsgruppe, Major Szokoll, kennen zu lernen. Deshalb werde im August der Innenhof des Verteidigungsministerium in der Roßauer Kaserne nach dem im vergangenen Jahr verstorbenen Kämpfer benannt, so Platter.

Bereits seit 1967 trägt eine Kaserne in Wien-Penzing die Namen von Biedermann, Raschke und Huth. Am Spitz selbst erinnert seit 1964 eine Tafel an den Tod der Widerstandskämpfer. Deren Schicksal sei eines von Tausenden ähnlichen gewesen, unterstrich Semlitsch. Als letztes Wort vor seinem Tod habe Huth angeblich “Österreich“ gerufen. Dieses Vermächtnis wolle und werde man weitertragen.

Vor zahlreichen Zusehern wurden daraufhin vor der Mahntafel für die Kämpfer am Amtshaus beim Floridsdorfer Spitz Kränze niedergelegt. Im Gedenken spielte die Gardemusik dazu „Ich hatte einen Kameraden“.

Operation “Radetzky”

Biedermann, Huth und Raschke waren an der Operation „Radetzky“ beteiligt, einem Aufstandsplan österreichischer Wehrmachtsoffiziere, der die Zerstörung Wiens verhindern sollte. Raschke sollte – in Absprache mit der anrückenden Roten Armee – mit seiner Einheit das Gebäude des Wehrkreiskommandos XVII am Stubenring besetzen. Dem alten Offizier Biedermann fiel die Aufgabe zu, Stellungen in der Innenstadt zu kontrollieren, und Huth sollte den Rundfunksender am Bisamberg kapern. Am 6. April 1945 wurde der Plan jedoch verraten und die drei Männer am 8. April hingerichtet.

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