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Geblitzt wird bei 5 km/h zu viel: Toleranzgrenzen im Land bleiben

Die Toleranzgrenzen bei Blitzern in Vorarlberg bleiben.
Die Toleranzgrenzen bei Blitzern in Vorarlberg bleiben. ©VOL.AT/Hartinger
Schwarzach - Durch das Ortsgebiet mit 65 km/h und das Radargerät bleibt dunkel. Das ist in Teilen Österreichs noch möglich. In Salzburg hat man diese Woche reagiert und die Toleranzgrenzen gesenkt. Bei uns in Vorarlberg sind sie erst gar nicht so hoch.
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VOL.AT Blitzerservice

Geschwindigkeitsmessungen sind nur auf den ersten Blick einfach abzulesen. Wie ÖAMTC-Experte Jürgen Wagner informiert, gibt es nämlich verschiedene Toleranzen: “Zum einen sind die Messgeräte so eingestellt, dass sie bereits bei der Messung ein Auge zudrücken und erst bei fünf bis 16 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit auslösen. Bei Messungen mit der Radarpistole geht der Beamte ähnlich vor und lässt eine Toleranz zu. Nach einer Geschwindigkeitsübertretung wird die sogenannte Messgerätetoleranz berücksichtigt und vom Messergebnis abgezogen. Die Messgerätetoleranz ist vom Eichamt vorgegeben.”

Bis 80 km/h werden fünf km/h toleriert

Die Toleranz, die beim Einstellen der Geräte abgezogen wird, ist die eigentlich wesentliche: “Hier wird entschieden, ab wann geblitzt wird. Diese Toleranz ist Ermessenssache der Behörden und muss unserer Ansicht nach nicht verschärft werden.” Wünschenswert wäre für den Automobilclub aber eine österreichweit einheitliche Praxis. In Zahlen heißt das, in Vorarlberg wird bei einer Geschwindigkeit von bis zu 80 km/h bei Radargeräten eine Toleranz von fünf km/h gewährt, weiß Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser: “Ab 80 km/h sind es fünf Prozent. Bei Lasergeräten ist die Toleranz niedriger, sie liegt hier bei drei km/h und drei Prozent. Grund ist die Genauigkeit gegenüber den mobilen und stationären Blitzern.”

Keine Änderung der Toleranzgrenzen

Wie Rüdisser gegenüber VOL.AT erklärt, wird es in Vorarlberg keine Änderung geben: “Denn ausschlaggebend für mehr Verkehrssicherheit ist nicht die Toleranzgrenze, sondern die Kontrollen. Das Land hat hier eine Kombination gefunden, die sehr gut funktioniert, Bedarf gibt es also keinen.” Der Grund für die Toleranzgrenzen ist die Vermeidung von “Härtefällen”, die nach ein bis zwei km/h Überschreitung schon gestraft werden, so der ÖAMTC-Experte: “In diesem Bereich handelt die Polizei derzeit in den meisten Fällen durchaus bürgerfreundlich. Eine Senkung der Toleranzen hätte den Geschmack des Geldverdienens und ist nicht notwendig. Geschwindigkeitsmessungen sollen vielmehr die Verkehrssicherheit steigern und Raser überführen.”

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