Gasser setzte im Land und in Bregenz deutliche Marksteine

LH Herbert Sausgruber und LTP Bernadette Mennel würdigten anlässlich seines 70. Geburtstages die Verdienste von Siegi Gasser

Bregenz. “Als Mensch wie auch als Politiker gehörte Siegi Gasser zu den ‚Großen’ der Vorarlberger Landespolitik. Er hinterließ in all seinen Funktionen im Dienste des Landes und seiner Menschen seine Spuren und hat über Jahrzehnte hinweg die Landespolitik aktiv mitgestaltet und geprägt”, sagten Landeshauptmann Herbert Sausgruber und Landtagspräsidentin Bernadette Mennel bei einem Empfang aus Anlass des 70. Geburtstags des früheren Landesstatthalter, Landtagspräsidenten und Bregenzer Bürgermeisters Siegi Gasser.

Siegi Gasser, 1941 in Saarwellingen geboren, wurde 1970 erstmals in die Bregenzer Stadtvertretung gewählt. Bereits 1973 wurde er damals als jüngster Landesrat Österreichs in die Vorarlberger Landesregierung berufen. Zu seinen Ressorts gehörten die Pflichtschulen und Kindergärten, das Wohnungswesen und die Wohnbauförderung, Inneres, Verkehrsrecht und Gastarbeiterwesen. Es folgte die Übernahme der Agenden des Landesstatthalters von 1984 bis 1990. Höhepunkt seiner bemerkenswerten Karriere auf Landesebene war schließlich die Wahl zum Landtagspräsidenten, dessen Funktion er von 1994 bis 1999 ausübte. Von 1990 stellte sich Gasser zudem bis zur Amtsübergabe 1998 an seinen Nachfolger Markus Linhart als Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz in den Dienst der Kommunalpolitik.

Deutliche Handschrift
Siegi Gasser hinterließ in vielen Bereichen deutlich seine Handschrift. Ob in der Wohnbauförderung, an deren Verländerung er maßgeblichen Anteil hatte, in der Bildungspolitik etwa mit Gründung der Fachhochschule, im Bereich Sicherheit und Katastrophenschutz oder den Anfängen der Migrationspolitik: Als Landesrat war er stets bemüht ausgleichend zu wirken und seinem Naturell entsprechend sich für die Menschen im Land einzusetzen. Als Landtagspräsident, in dessen Funktionsperiode auch der Beitritt zu EU fiel, setzte er etwa mit Einrichtung des Europaausschusses, der Einrichtung des Landes-Rechnungshofes, das ständige Bemühen um den Erhalt und Ausbau der Eigenständigkeit des Landes und der Stärkung der Regionen auf europäischer Ebene Marksteine, genauso wie in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der Bodenseeregion. In seine fünfjährige Präsidentschaft fielen auch die Neuregelung der Politikerbezüge mit Abschaffung der Pensionen für Abgeordnete und die Schaffung etwa des Spitalfondsgesetzes.

Meilensteine in Bregenz gesetzt
Als Bürgermeister von Bregenz zählen unter anderem die Sicherung des Seestadtareals, die erfolgreiche Entwicklung der Innenstadt mit dem neuen Leutbühel durch den Bau der Seestraße, die Schaffung des Naturschutzgebietes am Mehrerauer Seeufer und die Modernisierung des Casino-Stadions zu seinen Verdiensten. Untrennbar mit seinem Namen verbunden sind zudem die Vorbereitungen für den Bau des Sozialzentrums Vorkloster, der Bau des Kunsthauses, die Modernisierung des Landestheaters sowie die Schaffung zahlreicher Wohnungen. Zu den Meilensteinen zählen sicher auch der Bau der Schule Weidach, die Weiterentwicklung des Festspielhauses, die Sanierung des Rathauses und die Einführung des Stadtbusses.

“Politik”, so Gasser in seiner Dankesrede, “verstand ich immer als dienendes Element. Als Aufgabe für die Gemeinschaft und, egal in welcher Funktion, als Dienst am Bürger. Für unser Land und für Bregenz tätig sein zu dürfen, war für mich stets eine ehrenvolle Aufgabe.”
HAPF