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Galerie Art House in Dornbirn schließt ihre Pforten.

Galerie Art House Dornbirn schließt am 30. Juni
Galerie Art House Dornbirn schließt am 30. Juni ©Edith Rhomberg
Die Kunst kennt zwar kein Alter und trotzdem hört Elke Alber auf.
Art House

Dornbirn. Es sieht aus wie eine Premiere. Und doch ist es ein Abschied. Zeit für die Finissage, wie es im Fachjargon heißt. So viele Bilder auf einmal an den Wänden der Galerie waren hier bislang nicht zu sehen. Das zur vermeintlichen Premiere. Zugleich ist es aber die letzte Vorstellung in ihrer Dornbirner Kunstgalerie. Elke Alber (64) hört auf. Nach 34 Jahren im Dienst der Kunst ist Schluss. Ins Finale geht sie aber nicht, ohne vorher noch einmal mit einer Fülle an Werken aufzugeigen. Das ist sie ihren Künstlern und ihren Kunden schuldig. Von Jeanette Frei über Harald Gfader bis Heinrich Salzmann sind noch Bilder aus dem Bestand der Galerie zu haben. „Wegen der bevorstehenden Auflösung sind die Preise jetzt niedriger als sonst üblich“, räumt die Galeristin etwas wehmütig ein.

Denn so ganz freiwillig verlässt sie die Bühne zum 30. Juni nicht. „Es sind einfach die Rahmenbedingungen, die äußeren Umstände, die einem Unternehmer das Leben mitunter schwer machen“, erzählt sie, ohne Details zu verraten. „Man braucht einen langen Atem, um überhaupt so viele Jahre durchzuhalten“, sagt sie. Und den hatte sie, auch in schwierigen Zeiten. Sie spricht da Bau- und Straßenarbeiten an, die über lange Zeiträume keine Zufahrt zum Geschäft zuließen. Da blieben die Kunden weg. Auch für Rahmungen, mit denen sich immerhin ein Teil der Fixkosten bestreiten ließ.

Es war eine gute Zeit

Ihren ersten Auftritt als selbständige Galeristin hatte Elke Alber am 15. Mai 1982 mit einer Marc Chagall Ausstellung. Daran erinnert sie sich noch gut. In der gerade eröffneten Galerie Art House Dornbirn startete sie beruflich neu durch. Bereits 1976 war die im Ruhrgebiet aufgewachsene Designerin nach Vorarlberg gekommen. Hier lernte sie den Bregenzer Galeristen Herbert Alber kennen und gemeinsam beschlossen sie, in Dornbirn ein zweites Standbein zu schaffen. „Es war eine gute Zeit“, sagt Elke Alber, die sich in Vorarlberg immer angenommen und richtig wohl gefühlt hat, im Rückblick. „Ich habe viel gelernt für mein Leben“, resümiert sie über die Jahre der beruflichen Selbständigkeit, die sie stark gefordert und geprägt haben.

Eine Plattform für Künstler

Für Künstler aus Vorarlberg, aus Österreich und dem benachbarten Ausland bedeutete die Galerie eine wichtige Plattform. Nicht nur sie macht die Schließung betroffen. Wehmütig sind auch viele Kunden. „Es rührt mich manchmal sehr“, gibt Alber zu, sie freut sich aber über das Verständnis, das ihrem Entschluss, aufzuhören, entgegengebracht wird. Denn über die Jahre sind auch Freundschaften entstanden, zu Künstlern, wie zu Kunden. Als Galeristin hat sie außerdem wertvolle Aufbauarbeit geleistet und viele Interessierte an die bildende Kunst herangeführt. Bald lässt Alber ihren neuen Lebensabschnitt gelassen auf sich zukommen. Ihre Leidenschaft ist neben der Kunst das Reisen. Als ihren Lieblingsort bezeichnet sie Positano an der italienischen Amalfiküste. Aber auch ferne Länder und Kulturen begeistern sie.

Ab August wird man Elke Alber regelmäßig am Mittwochnachmittag in der Bregenzer Galerie Art House antreffen. Einige treue Kunden haben nämlich angekündigt, dass sie auf ihre Beratung für Bildrahmungen auch künftig nicht verzichten wollen. „Kunst kennt kein Alter“, ist Elke Alber ohnedies überzeugt und mit der Kunst ist somit noch lange nicht Schluss.


Galerie Art House Elke Alber
Geöffnet bis 30. Juni
Dornbirn, Dr.-Waibel-Straße 6
Telefon 05572 27791

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