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Fußach kann aufatmen: „Sanddünen“ sind weg

Kies aus dem Rhein entnimmt das Unternehmen Zech weiter. Das Material wird jedoch großteils auf dem Landweg abtransportiert.
Kies aus dem Rhein entnimmt das Unternehmen Zech weiter. Das Material wird jedoch großteils auf dem Landweg abtransportiert. ©Grabher
Fußach - Der Kiesumschlagplatz des Unternehmens Zech Kies wechselte die Rheinseite.

Jahrelang war der Kiesumschlagplatz an der Alten Ache im Gebiet Schanze ein Ärgernis. Von den hohen Materialhaufen wehten wie von Dünen feine Sandkörner in die Feriensiedlung, in „Klein Venedig“ gab es nicht nur beim Essen Zähneknirschen.

Die Zubringerstraße zu den Bootshäfen und zum FKK-Gelände war oft verstaubt oder bei Regen klebrig verschmutzt, der Schwerverkehr belastete die Seestraße. Die Betreiberfirma erhielt Auflagen, die Belästigungen ließen sich aber nur einschränken. Nun gelang es der Firma Kies Zech, den Umschlagplatz auf die andere Seite des Rheins ins ehemalige „Blumenland“-Gelände nahe der Rheinbrücke zwischen Hard und Fußach zu verlegen. Weiter werden Hunderttausende Kubikmeter Kies und Sand aus der Rheinmündung gebaggert.

Abtransport auf dem Landweg

Die Rheinbauleitung ist froh um jeden Kubikmeter, der der sensiblen Mündungsstrecke entnommen wird. Der Abtransport erfolgt nun aber mit Lkw auf dem Landweg auf einer neu angelegten Straße im Vorland zum ­Depot. Aufgehört haben damit auch die Materialtransporte mit Kieskähnen auf dem langen Seeweg um die Rheinvorstreckung und die Fahrrinne durch die Fußacher Bucht. „Wir sind natürlich froh“, sagt der Fußacher Bürgermeister Ernst Blum, „dass endlich ein Weg gefunden wurde, das Ärgernis des Umschlagplatzes abzustellen.“ Der frei gewordene Kiesplatz gehört privaten Eigentümern, Rechtsnachfolgern der ehemaligen Kiesfirma Lutz, Rohner und Lehner. Als Vertreter der Eigentümer sagt Ing. Othmar Stenech, man habe gegenüber der zuständigen Katastralgemeinde auf eine weitere Widmung des Geländes als Kiesumschlagplatz verzichtet, Hard habe eine Umwidmung zugesagt. Der Harder Bürgermeister Harald Köhlmeier äußert sich vorsichtig. Die Gemeinde habe keine Zusagen bezüglich einer künftigen Widmung gemacht. „Eine Umwidmung wird von einem Projekt abhängen, noch aber liegt keines vor.“ Traum der Eigentümer wären natürlich Bootsliegeplätze, aber die werden wegen des Bodenseeleitbildes kaum bewilligt werden. „Gegen eine sinnvolle Nachnutzung werden wir uns aber sicher nicht mit Händen und Füßen wehren“, erklärt Bürgermeister Köhlmeier, „darüber wird aber letztlich die Gemeindevertretung zu entscheiden haben.“

Fußach hat nur insofern mitzureden, als die Gemeinde Anrainer des frei gewordenen Grundstücks am See ist. Sollte dort je ein Projekt entstehen, müssen die Betreiber anfallende Steuern an die Gemeinde Hard zahlen. Bürgermeister Ernst Blum betont aber, das Fußach auf die der Firma Zech Kies bescheidmäßig auferlegte saubere Räumung des alten Umschlagplatzes pochen wird.

(VN/ Grabher)

 

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