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Furxstraße wird zur Mautstraße

Parkgebühren und Skiticket - beides an einem Automaten zu bekommen.
Parkgebühren und Skiticket - beides an einem Automaten zu bekommen. ©Christof Egle
Einstimmiger Beschluss nach längerer Diskussion.


Zwischenwasser. Gemeindevertretersitzungen in Zwischenwasser sind für den ungeübten Zuhörer oftmals ein Hin und Her. Aufgrund unklarer Mehrheitsverhältnisse wird oft basisdemokratisch und konstruktiv intensiv verhandelt, schnell kann die Stimmung aber kippen – und dann fliegen auch schon mal die Giftpfeile zwischen den Fraktionen.

Ungewohnte Einigkeit herrschte bei einem lange heiß umstrittenen Thema: den Parkplatzgebühren auf der Alpe Furx. Die Vorgeschichte: In den vergangenen Jahren wurden über zwei Millionen Euro, davon allein von der Gemeinde 700.000 Euro in verschiedene Projekte, allen voran die neue Straße, in Furx investiert. In Zeiten klammer Kassen sucht man da schon mal gern nach Gegenfinanzierungsmöglichkeiten. Und so entstand bereits 2016 die Idee von möglichen Parkgebühren. Ein Antrag in der Gemeindevertretung 2017 wurde noch abgeschmettert, kürzlich ein neuer Vorschlag dann aber – wie eingangs erwähnt – sogar einstimmig angenommen. Statt Gebühren wird nun eine Maut für die Straße, voraussichtlich ab dem Parkplatz Sennewies, kommen. Dort wird eine Schrankenanlage errichtet, die Gäste können Parkgebühren und im Winter ein Skiticket in Kombination am Automaten am Parkplatz Furx erwerben. Denn in Verbindung mit Maut und Schrankenanlage soll auch die Liftkontrolle elektronisch werden. Neben zeitgemäßer Technik steht durch den größeren Auftrag eine Kostenersparnis im Raum. Kosten sollen Schrankenanlage und Automaten exklusive Liftkontrolle rund 80.000 Euro, bei zu erwartenden Einnahmen (per Data-Collect-Gerät wurde das Verkehrsaufkommen zwei Jahre gemessen), von rund 70.000 Euro pro Jahr hätte sich die Anlage schnell amortisiert und könnte zweckgebunden nicht nur die rund 50.000 Euro an Straßenkreditkosten für die Gemeinde decken, sondern auch einen Teil des jährlichen Abgangs des Skilifts. Weitere andere Ideen wie der Ausbau des Zwergenbergs stehen ebenfalls im Raum. Ab der kommenden Saison soll so die Furxstraße bemautet werden.

Nicht immer gab es Einigkeit

Dass nicht alle Anträge von Bürgermeister Kilian Tschabrun so „einfach“ durchgehen, zeigte sich bei zwei anderen Punkten. Eine zweite Schrankenanlage im Bereich Birket-Madlens Richtung Alpwegkopf – ein Wunsch von Agrar- und Jagdgenossenschaft – wurde ebenso abgeschmettert wie eine Temporeduktion auf der L 72 von 50 auf 40 Stundenkilometer. Zustimmung fanden hingegen nötige Anträge in Dafins. Damit steht nun dem Baustart der gemeinnützigen Wohnanlage im Ortsteil nur noch wenig im Weg. Zwölf Einheiten leistbarer Wohnraum sind dort geplant. Angesichts von derzeit 29 vorhandenen Anträgen ein dringliches Projekt.

CEG

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