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Furtenbach: "Hinschauen, nicht wegschauen"

Ulrike Furtenbach, Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle, am Donnerstag bei "Vorarlberg Live".
Ulrike Furtenbach, Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle, am Donnerstag bei "Vorarlberg Live". ©Screenshot VOL.AT
Ulrike Furtenbach, Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle, hat am Weltfrauentag bei "Vorarlberg Live" unter anderem darüber gesprochen, dass Gewalt gegen Frauen immer noch thematisiert werden müsse.
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Die Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle, Ulrike Furtenbach, hat im Gespräch mit Moderatorin Bianca Oberscheider erklärt, dass - obwohl in den letzten Jahrzenten viel geschehen sei - immer noch eine Vielzahl an Frauen täglich von Gewalt betroffen sind. "Von psychischer Gewalt bis hin zu körperlicher oder sexueller Gewalt. Das betrifft Frauen weltweit, in Österreich und auch in Vorarlberg", so Furtenbach.

Laut einer EU-Studie aus dem Jahr 2014 sind etwa 20 Prozent der Frauen in Österreich von Gewalt betroffen. Diese Zahl sei leider immer noch aktuell: "Wir gehen davon aus, dass sich hier nicht so viel verändert hat. Auch wenn wir uns wünschen würden, dass es weniger Frauen sind. Für jede einzelne Frau heißt das Gewalt erleben. Und jede Frau ist eine zu viel", so die Leiterin der ifs Gewaltschutzstelle.

Furtenbach sprach in "Vorarlberg Live" auch über häusliche Gewalt in der Coronakrise. In Vorarlberg sei die Zahl um 12 Prozent gestiegen. "Die am Anfang begründeten Befüchtungen mit den ganzen Belastungen, die Frauen betreffen, sprich, Homeschooling, Homeoffice sowie die Betreuung und die Sorge um den Arbeitsplatz, waren berechtigt. Wir hatten die Befürchtung, dass die Zahlen steigen werden", so Ulrike Furtenbach. Die Beratung durch die ifs Gewaltschutzstelle konnte während des Lockdowns aufrechterhalten werden und sei von Frauen auch in Anspruch genommen worden. Auch die Zusammenarbeit mit den ifs Frauennotwohnungen sein ein großer Vorteil.

Auch die Gesellschaft an sich könne noch einiges beitragen. "Mit der Haltung, dass Gewalt niemals in Ordnung ist, kann geholfen werden. Gewalt muss immer ernst genommen werden und Möglichkeiten zur Hilfe aufgezeigt werden. Wir müssen eine klare Haltung gegenüber Gewalt einnehmen", ist sich Furtenbach sicher. "Hinschauen, nicht wegschauen", laute die Devise.

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(VOL.AT)

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